Die AfD wollte dem Fachkräftemangel mit „unserem Nachwuchs“ begegnen, für diesen Vorschlag fand die CDU-Politikerin klare Worte.
Deutliche Worte an RechtspopulistenJulia Klöckner kontert AfD: „Frauen sind keine Gebärmaschinen“
Julia Klöckner (CDU) hat sich gegen den AfD-Vorschlag gestellt, dem Fachkräftemangel in Deutschland mit einer höheren Geburtenrate zu begegnen. Die CDU-Politikerin konterte AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla: „Erstens sind Frauen keine Gebärmaschinen und zweitens sind wir in einem freien Land, wo das Paare miteinander ausmachen“, sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Nachrichtensender „n.tv“. Klöckner stellte stattdessen einen eigenen Maßnahmenkatalog für die Wirtschaft und gegen den Fachkräftemangel vor.
Hintergrund von Klöckners Konter ist eine Aussage von Tino Chrupalla im ZDF-Sommerinterview vom vergangenen Sonntag. Der AfD-Politiker sagte, dass er dem Fachkräftemangel in Deutschland mit mehr deutschem Nachwuchs begegnen wolle: Man müsse bei der Familienpolitik ansetzen, damit Deutschland „in 20, 30 Jahren“ aus eigener Kraft heraus „mit unserem Nachwuchs auch wieder die Fachkräfte generieren“ könne. Chrupalla wurde vielfach kritisiert für die Aussage.
Julia Klöckner stellt sich klar gegen die AfD: Klares Nein zu Geburtenrate-Vorschlag
Angesprochen auf Chrupalla machte Klöckner ihre Meinung deutlich: „Also ums mal kurz zu sagen, ganz normal ist der Herr aus der AfD ja sowieso nicht, ums mal jetzt etwas salopp zu sagen. Also darauf haben wir jetzt alle noch gewartet, dass uns die AfD eine Geburtenrate vorschreibt“, so die CDU-Politikerin.
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Julia Klöckner betonte in dem Interview mit „n.tv“ ihre Position, dass in Deutschland vieles ohne eine starke Wirtschaft nicht funktionieren würde: „Wir brauchen ein Verständnis, dass ohne eine starke Wirtschaft in unserer sozialen Marktwirtschaft alles andere nicht funktioniert, der Staat verdient ja gerade nicht selbst das Geld, das er verteilt“, so die CDU-Politikerin.
Julia Klöckner fordert Krisengipfel von Kanzler Olaf Scholz mit allen Ministerien zur Wirtschaftslage
Klöckner forderte außerdem einen Krisengipfel von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Wirtschaftslage. Demnach solle Scholz alle Ministerien der Bundesregierung in die Debatte einbeziehen, „damit diese endlich auch an einem Strang ziehen“. Dazu verteilte sie noch eine Spitze gegen die Ampel-Regierung: „Und nicht das Finanz- und das Wirtschaftsministerium sich zum Beispiel blockieren und gar nichts geschieht.“
Julia Klöckner war von März 2018 bis Dezember 2021 Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft unter Bundeskanzlerin Angela Merkel, seit 2021 ist sie wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Klöckner stand auch bereits mehrfach in der Kritik, etwa für ihre Unterstützung des Transatlantsichen Freihandelsabkommens TTIP oder einen Video-Clip, der später als Werbung für den Lebensmittelkonzern Nestlé gewertet wurde. (mab)