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„Nur die AfD kann Deutschland retten“Elon Musk stimmt rechter Influencerin zu und gibt Wahlempfehlung

Lesezeit 2 Minuten
Tech-Milliardär Musk.

Hat Sympathien für die AfD: Tech-Milliardär Musk. (Archivbild)

Schon vor Monaten hat sich der US-Milliardär Musk, inzwischen ein enger Vertrauter Trumps, lobend über die AfD geäußert. Nun legt er nach.

Zwei Monate vor der Bundestagswahl hat sich der US-Milliardär Elon Musk für die AfD starkgemacht. „Nur die AfD kann Deutschland retten“, schrieb er in seinem Onlinedienst X. Die Kanzlerkandidatin der rechten Partei, Alice Weidel, reagierte erfreut: „Ja! Da haben Sie vollkommen recht, Elon Musk!“ Musk ist ein enger Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump; er weicht dem Republikaner seit Wochen kaum mehr von der Seite.

Elon Musk sieht in AfD die Rettung Deutschlands

Musk teilte zu seiner Empfehlung ein Video der neurechten Influencerin Naomi Seibt. Die 24-Jährige gilt als Social-Media-Star der Rechtsextremen, bekannt wurde sie insbesondere als Klimawandel-Leugnerin auf YouTube. In der Vergangenheit verbreitete sie immer wieder Falschbehauptungen, zum Beispiel zur Corona-Pandemie.

Im nun veröffentlichten – und von Musk geteilten – Video geht sie vor allem Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz, den die deutschen Medien bereits zum designierten Wahlsieger erkoren hätten, scharf an. Der 69-Jährige wolle angeblich mit den Grünen koalieren, und mit dem „schwachsinnigen“ Robert Habeck zusammenarbeiten.

In dem Beitrag sind auch Ausschnitte aus dem Bundestag zu sehen, in denen Merz in einer Rede die Zusammenarbeit mit der AfD ausschließt. Den CDU-Politiker kritisiert Seibt außerdem für dessen Abgrenzung von der radikal-libertären Politik Musks und dem argentinischen Staatschef Javier Milei.

Die Bundesregierung wollte den medienwirksamen Einsatz von X-Chef Elon Musk für die AfD in Deutschland nicht kommentieren. „Es ist ja nicht das erste Mal, dass Elon Musk deutsche Politik kommentiert auf X. Wir nehmen das zur Kenntnis, wir ordnen das nicht ein, wir bewerten das nicht“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann vor Journalisten in Berlin.

Elon Musk verbreitet Video von rechter Influencerin

Vor der geplanten Bundestagswahl am 23. Februar liegt die dem Verfassungsschutz zufolge in drei Bundesländern als „gesichert rechtsextrem“ eingestufte AfD in Umfragen mit etwa 19 Prozent auf Platz zwei, hinter der Union mit mehr als 30 Prozent. Alle im Bundestag vertretenen Parteien schließen eine Zusammenarbeit mit der Rechtsaußenpartei aus.

Schon im Sommer hatte sich der amerikanische Tech-Milliardär, der als Tesla-Chef zu den großen Arbeitgebern in Brandenburg gehört, nach der Europawahl lobend über die AfD geäußert. Die Partei werde als rechtsextremistisch bezeichnet, „aber die politischen Positionen der AfD, von denen ich gelesen habe, klingen nicht extremistisch“, hatte er Anfang Juni auf X geschrieben.

Musk mischt sich schon seit Monaten auch in die britische Politik ein. So hat er der rechtspopulistischen britischen Partei Reform UK seine Unterstützung versichert und spricht mit Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage über eine Spende. (pst mit dpa)