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Wirbel um bedrohliche Worte von Trump„Wir werden es so gut regeln, dass ihr nicht mehr wählen müsst“

Lesezeit 5 Minuten
Former US President and 2024 Republican presidential candidate Donald Trump gestures after speaking at Turning Point Action's "The Believers Summit" in West Palm Beach, Florida, on July 26, 2024. (Photo by CHANDAN KHANNA / AFP)

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump spricht auf dem Turning Point Believers’ Summit in West Palm Beach, Florida.

Donald Trump lässt die Alarmglocken bei seinen Kritikern gehörig schrillen – und attackiert Konkurrentin Kamala Harris.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat bei einer Wahlkampfveranstaltung am Freitag erklärt, dass Christen „in vier Jahren nicht mehr wählen“ müssten, sollten sie bei der kommenden Präsidentschaftswahl in den USA im November für ihn stimmen.

„Sie müssen das nicht mehr tun – noch vier Jahre, wissen Sie was? Es wird geregelt, es wird gut. Sie müssen nicht mehr wählen“, sagte der ehemalige Präsident der Menge beim Believers Summit, einer religiös ausgerichteten Veranstaltung in Florida. „Sie müssen rausgehen und wählen. In vier Jahren müsst ihr nicht mehr wählen. Wir werden es so gut regeln, dass ihr nicht mehr wählen müsst.“ Trump erklärte zudem, er selbst sei „kein Christ“, er „liebe Christen aber“, fügte er an.

Donald Trump lässt Alarmglocken seiner Gegner schrillen

Es war zunächst nicht klar, worauf sich der ehemalige Präsident mit seinen Äußerungen bezog. Das Trump-Lager reagierte bisher nicht auf die Anfragen nach einer Klarstellung durch US-Medien.

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Trump hatte sich mit seinen Worten auch an christliche Nichtwähler gerichtet und darüber gesprochen, dass diese Wählergruppe oft nicht zur Wahl gehe. Als Präsident werde er das Wahlsystem „reparieren“, sodass es keine Riesenmehrheiten für die Republikaner mehr brauche, erklärte Trump.

Kapitol-Aufstand und „Diktator“-Aussage: Sorge vor Trumps Plänen

In den USA sorgten die jüngsten Worte des Republikaners am Freitag unterdessen schnell für große Empörung – und wurden in den Kontext früherer undemokratischer Äußerungen des Republikaners gesetzt.

Seine demokratischen Widersacher werfen Trump immer wieder vor, eine Bedrohung für die Demokratie zu sein. Der Republikaner hatte in der Vergangenheit unter anderem erklärt, er wolle am Tag seiner möglichen Rückkehr ins Weiße Haus wie ein „Diktator“ regieren. Nach scharfer Kritik hatte Trump diese Äußerung als „Witz“ bezeichnet.

Anhänger von US-Präsident Donald Trump stürmen am 6. Januar 2021 das US-Kapitol, wo die Gesetzgeber den Sieg des gewählten Präsidenten Joe Biden bei den Wahlen im November bestätigen sollten.

Anhänger von US-Präsident Donald Trump stürmen am 6. Januar 2021 das US-Kapitol, wo die Gesetzgeber den Sieg des gewählten Präsidenten Joe Biden bei den Wahlen im November bestätigen sollten.

Nach Trumps Niederlage bei der Wahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden war es anlässlich der Machtübergabe jedoch bereits zu einem tödlichen Aufstand im US-Kapitol gekommen, Anhänger des Republikaners hatten damals das Gebäude gestürmt.

„Wenn Sie jemals wieder wählen möchten, müssen Sie für Harris stimmen“

Trumps gesamter Auftritt beim Believers Summit sei „bizarr“ gewesen, kommentierte Jason Singer, Sprecher der voraussichtlichen demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris, die Worte des Republikaners. Deutlicher wurde etwa der Verfassungs- und Bürgerrechtsanwalt Andrew Seidel. „Das ist kein subtiler christlicher Nationalismus. Er spricht davon, unsere Demokratie zu beenden und eine christliche Nation zu errichten“, schrieb Seidel im sozialen Netzwerk X.

Auch der amerikanische Historiker Timothy Snyder nahm Bezug auf die Worte Trumps. „Wenn Sie jemals wieder wählen möchten, wenn Sie in einem Land leben möchten, in dem Ihre Kinder und Enkel eines Tages wählen können, müssen Sie im November für Harris stimmen“, schrieb der renommierte Faschismus-Forscher bei X.

Donald Trump schießt gegen Kamala Harris

Seine demokratische Konkurrentin Harris hatte Trump zuvor bereits attackiert. Bei einem gemeinsamen Treffen hatten der republikanische Präsidentschaftskandidat und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Einigkeit demonstriert – und sich gegen Harris gestellt.

„Ich weiß nicht, wie jemand, der Jude ist, für sie stimmen kann, aber das bleibt jedem selbst überlassen. Aber meiner Meinung nach war sie auf jeden Fall respektlos gegenüber Israel“, sagte Trump über Harris, die mit einem Juden verheiratet ist.

Trump warnt vor Weltkrieg – mal wieder

Harris hatte mit Blick auf die humanitäre Lage in Gaza nach ihrem Treffen mit Netanjahu gesagt: „Wir können angesichts dieser Tragödien nicht wegschauen. Wir können es uns nicht erlauben, angesichts des Leids gefühllos zu werden, und ich werde nicht schweigen.“ Sie habe in dem Gespräch mit Netanjahu ihre „ernste Besorgnis über das Ausmaß des menschlichen Leids im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht“.

Trump sagte nun, dass Harris eine „Zerstörerin“ sei. US-Medien zitierten den 78-Jährigen außerdem mit den Worten: „Wenn wir gewinnen, wird es sehr einfach sein. Es wird sich alles klären, und zwar sehr schnell. Wenn wir nicht gewinnen, werden wir alle mit großen Kriegen im Nahen Osten und vielleicht mit einem Dritten Weltkrieg enden.“ Trump warnt in seinen Reden regelmäßig vor dem Dritten Weltkrieg.

Donald Trump will an Ort des Attentats zurückkehren

Der Republikaner, der vor zwei Wochen bei einem Attentatsversuch leicht verletzt worden war, kündigte am Freitag zudem an, dass er an den Ort des Attentats zurückkehren wolle. Details zu der geplanten Veranstaltung in Butler im US-Bundesstaat Pennsylvania wurden zunächst jedoch nicht bekannt.

Zuvor hatte Trump sich mit mehreren Beiträgen in seinem Online-Sprachrohr Truth Social an FBI-Chef Christopher Wray abgearbeitet, da sich dieser nicht hatte festlegen wollen, ob Trump bei dem Angriff von einer Kugel oder einem Splitter am Ohr verletzt worden war. „Nein, es war leider eine Kugel, die mein Ohr traf, und zwar hart. Es gab weder Glas noch Splitter“, monierte Trump.

FBI veröffentlicht Stellungnahme zu Schüssen auf Trump

Das FBI reagierte schließlich mit einer Stellungnahme am Freitagabend auf die Kritik des früheren Präsidenten. „Was den ehemaligen Präsidenten Trump am Ohr traf, war eine ganze oder in kleinere Stücke zersplitterte Kugel, die aus dem Gewehr des Verstorbenen abgefeuert wurde“, teilte die Bundesbehörde mit.

„Ich nehme an, das ist die beste Entschuldigung, die wir von Direktor Wray bekommen werden, aber sie wird voll akzeptiert“, schrieb Trump daraufhin bei Truth Social. Der Republikaner ist im Wahlkampf nach dem Rückzug von US-Präsident Biden aus dem Rennen um die Präsidentschaft unter Druck geraten. Seinen Vorsprung in vielen Umfragen hat Trump nach der Kandidatur der amtierenden Vizepräsidentin Kamala Harris weitestgehend eingebüßt.