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Bremerhaven
„Geh‘ auf den Weihnachtsmarkt und stech‘ alle ab“ – Mann nach Drohvideo auf freiem Fuß

Lesezeit 2 Minuten
Einsatzkräfte der Polizei laufen über einen Weihnachtsmarkt. (Symbolbild)

Einsatzkräfte der Polizei laufen über einen Weihnachtsmarkt. (Symbolbild)

Ein 67 Jahre alter Mann hat auf Tiktok ein Drohvideo veröffentlicht. Weil er darin schwere Strafttaten ankündigte, wurde er zunächst festgenommen.

Nach der Drohung mit einer Messerstecherei auf dem Weihnachtsmarkt in Bremerhaven ist der Verdächtige wieder auf freiem Fuß. Ein Psychiater habe den Mann untersucht und keine Gefahr für andere feststellen können, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zuvor hatte „buten un binnen“ von Radio Bremen berichtet.

In einem Video auf der Plattform Tiktok hatte der Mann angekündigt, am 1. Weihnachtstag alle arabisch oder südländisch aussehenden Menschen abzustechen. „Ich geh‘ am 25. hier in Bremerhaven auf‘n Weihnachtsmarkt und stech jeden ab, der arabisch oder südländisch aussieht – jeden. Ich nehm‘ genug Messer mit. Das ist kein Scherz“, sagte er in dem Video, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Nutzer alarmieren Polizei wegen Tiktok-Video – Drohung „größter Blödsinn“

Mehrere Nutzer hatten die Polizei auf die Drohung hingewiesen. Nach Bekanntwerden des Videos sei der Verfasser am Sonntagabend „sehr schnell“ ermittelt und im Stadtgebiet vorläufig festgenommen worden, teilte die Polizei noch in der Nacht mit. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung.

Der Bremerhavener war laut den Ermittlern zuvor nicht mit derartigen Aussagen aufgefallen. Er habe eingeräumt, dass er Alkohol getrunken habe, bevor er das Video online gestellt habe. Nach eigener Aussage sei es der größte Blödsinn gewesen, den er je verzapft habe.

Gegen den 67-Jährigen werde nun wegen Störung des öffentlichen Friedens ermittelt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das Strafmaß liegt bei einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.

Weihnachtsmärkte nach Anschlag in Magdeburg unter besonderer Beobachtung

Nach dem Anschlag in Magdeburg stehen Weihnachtsmärkte derzeit im Fokus der Sicherheitsbehörden: Am Freitagabend war ein Mann mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast und hatte dabei mindestens fünf Menschen getötet, darunter ein neunjähriges Kind aus Niedersachsen. Weitere bis zu 235 Menschen wurden verletzt.

Die Tat in Magdeburg führe nicht zu einer vollständig neuen Lagebewertung, hatte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Wochenende erklärt. Die Polizei werde jedoch vorsorglich ihre Präsenz auf den Weihnachtsmärkten deutlich verstärken.

Der Weihnachtsmarkt in Bremerhaven findet unter anderem im Bereich der Fußgängerzone statt. Der Markt geht noch bis zum 30. Dezember, während der Weihnachtstage bleiben die Buden geschlossen. (dpa)