Ein merkwürdiges Bekennerschreiben lässt vermuten, dass die Brandanschläge einen ultralinken, olympia-kritischen Hintergrund haben.
Angriff auf TGV-NetzBekennerschreiben aufgetaucht – Ultralinke Bewegung könnte Anschlag verübt haben
Brandanschläge auf das französische Eisenbahnnetz kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris: Eine Spur führt zu einer koordinierten Aktion einer linksradikalen Protestbewegung mit dem Motiv, die Olympischen Spiele stören zu wollen.
Ein seltsames Bekennerschreiben wurde an verschiedene französische und internationale Medien verschickt. Wie unter anderem die Zeitung „Le Parisien“ berichtet, wurde die E-Mail von der Adresse sabotagetgvjo@riseup.net versendet. Das Bekennerschreiben ist von einem anonymen Kollektiv unterzeichnet, das sich als „eine unbekannte Delegation“ vorstellt.
Olympia-kritischer Hintergrund bei Anschlag auf TGV-Netz
„Bekenntnis zur Sabotage von TGV-Linien wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris 2024“, zitiert die französische Tageszeitung „La Provence“ aus dem Brief. Die Verfasser des Briefes sehen in den Olympischen Spielen eine „gigantische Inszenierung der Unterwerfung der Bevölkerung durch die Staaten“.
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Die E-Mail-Adresse wurde auf dem Portal „Riseup“ eingerichtet, das nach eigenen Angaben Online-Kommunikationswerkzeuge für Personen und Gruppen anbietet, die an „befreienden sozialen Veränderungen“ arbeiten. Die Authentizität des Schreibens konnte bisher nicht verifiziert werden.
Authentizität des Bekennerschreibens wird geprüft
Die Ermittler untersuchen nun, ob es sich um ein echtes Bekennerschreiben oder Trittbrettfahrer handelt, die sich die Anschläge fälschlicherweise auf die eigenen Fahnen schreiben wollen.
„Wir haben eine Reihe von Erkenntnissen, die uns zuversichtlich stimmen, dass wir ziemlich schnell wissen werden, wer für das verantwortlich ist, was offensichtlich nicht die Olympischen Spiele sabotiert hat, sondern einen Teil des Urlaubs der Franzosen“, sagte Innenminister Gérald Darmanin zum Stand der Ermittlungen am Samstag dem Sender France 2.
Keine Verspätungen mehr von Köln nach Paris
Die Brandanschläge auf neuralgische Punkte des französischen Schnellfahrnetzes in der Nacht zum Freitag hatten den Bahnverkehr kurz vor Start der Olympischen Spiele schwer gestört. Die Reparaturarbeiten an den drei betroffenen TGV-Strecken sind seit Samstag abgeschlossen. Die Züge können wieder ohne Verspätungen fahren, teilte die Staatsbahn SNCF mit.
Auf der Strecke zwischen Paris und dem Südwesten Frankreichs seien wieder praktisch alle im Fahrplan vorgesehene Züge unterwegs. Auf der Strecke Richtung Norden, über die die Züge zwischen Köln und Paris fahren, könnten drei von vier vorgesehenen Zügen wieder fahren. Auch hier gibt es keine Verspätungen mehr. Die Oststrecke von Paris Richtung Straßburg, Stuttgart und Frankfurt ist bereits seit Samstag wieder regulär in Betrieb. (lp mit dpa)