- Einen Monat lang simuliert die Bahn eine mögliche Haltestelle in Vilkerath und prüft die Auswirkungen auf den Bahnverkehr.
Overath – Jetzt wird’s ernst mit dem Haltepunkt Vilkerath: Ab Ende Januar untersuchen Nahverkehr Rheinland (NVR) und Deutsche Bahn knapp einen Monat lang, welche Auswirkungen ein zusätzlicher Stopp der Oberbergischen Bahn (RB 25) auf den Betriebsablauf hat – und zwar nicht per Computersimulation, sondern mit echten Bremsmanövern.
„Dazu halten die Bahnen auf freier Strecke und warten die Zeit ab, die ein Stopp an einem Bahnhof durchschnittlich dauert“, teilten NVR und Bahn am Dienstag mit.
Der Versuch auf freiem Feld beginnt am Donnerstag, 27. Januar 2019, und endet am Samstag, 23. Februar 2019. „Im Versuchszeitraum wird unter realistischen Bedingungen untersucht, ob ein zusätzlicher Halt in Overath-Vilkerath die Pünktlichkeit der RB 25 belastet“, sagt NVR-Verbandsvorsteher Stephan Santelmann. „Wir hoffen, dass wir den Schienenverkehr auf der Strecke der Oberbergischen Bahn durch mehrere einzelne Maßnahmen möglichst schnell effektiv stärken können.“ Und als Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises würde er sich sehr freuen, wenn Overath mit dem neuen Haltepunkt durch die RB 25 „noch besser“ erschlossen würde.
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Getestet wird laut NVR und Bahn ausschließlich bei Fahrten des stündlichen Stammtaktes zwischen Köln und Lüdenscheid. Die Verstärkerfahrten zwischen Köln und Engelskirchen beziehungsweise Gummersbach seien nicht betroffen.
Daten werden ausgewertet
Nach Ende des Versuchs würden die Daten zur Pünktlichkeit ausgewertet. „Sollte die Betriebsstabilität trotz des zusätzlichen Stopps gewährleistet sein, soll die Realisierung des neuen Haltepunktes Overath-Vilkerath zeitnah erfolgen“, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Nachfrage, ob mit „zeitnah“ ein Zeitraum von Monaten oder von Jahren gemeint ist, blieb zunächst unbeantwortet.
Der Test kann den Angaben zufolge im Januar stattfinden, da ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 der Westkopf des Bahnhofs Dieringhausen zweigleisig genutzt werden könne und dann wieder alle Züge in Ründeroth halten könnten. Auch fänden im Versuchszeitraum keine Bautätigkeiten auf der Strecke statt.
Als weitere „Maßnahme zur Stabilisierung der Betriebsqualität“ werde derzeit eine zusätzliche Zugkreuzungsstelle zwischen Overath und Engelskirchen geplant. Diese Stelle, an der sich begegnende Züge auf zwei Gleisen aneinander vorbeifahren können, soll im Bereich von Ehreshoven liegen und damit auf der Hälfte des zwölf Kilometer langen eingleisigen Streckenabschnitts.
Künftig, so Bahn und NVR, könnten die Züge gleichzeitig in Overath und Engelskirchen abfahren und sich am „Betriebsbahnhof Ehreshoven“ begegnen. „Auf diese Weise kann die Leistungsfähigkeit des Streckenabschnitts deutlich verbessert und das Risiko von Verspätungsübertragungen auf Züge der Gegenrichtung vermindert werden“, heißt es weiter.