Olympia kehrt in vier Jahren in die USA zurück. Die Spiele in Los Angeles dürften ganz andere Bilder liefern als in Paris.
Hollywood-Zeichen statt EiffelturmSo werden die Olympischen Spiele in Los Angeles 2028
Hollywood-Star Tom Cruise seilte sich bei der Olympia-Abschlussfeier in Paris vom Stadiondach ab. In Kalifornien spielten die Red Hot Chili Peppers, Billie Eilish und Snoop Dogg am Strand ein Mini-Konzert. Es war ein erster Vorgeschmack auf LA 2028.
Unmittelbar nach dem Ende in Paris richten sich die Blicke auf Los Angeles. In der Metropole finden vom 14. bis 30. Juli 2028 die nächsten Sommerspiele statt, nach 1932 und 1984 bereits zum dritten Mal. Was wird in den USA anders als in den vergangenen Wochen in Frankreich?
Olympia 2028: Das ändert sich bei den Sportarten
Im Cricket, Flag Football, Lacrosse, Base- bzw. Softball und Squash werden in den USA Olympiasiegerinnen und Olympiasieger ermittelt. Dafür wird kein Gold mehr im Breakdance vergeben, auch Boxen wird nach aktuellem Stand seinen Platz im Programm verlieren. Bei den Ruderwettbewerben wird der Leichtgewichts-Doppelzweier durch den Beach-Sprint, eine Form des Küstenruderns, ersetzt. Beim Modernen Fünfkampf wird es künftig kein Springreiten mehr geben, dafür gibt es einen Extremhindernislauf.
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Los Angeles: Lösungen für das große Problem der Obdachlosigkeit müssen gefunden werden
„Wir haben keinen Eiffelturm. Wir haben ein Hollywood-Schild“, sagte Casey Wasserman, Präsident des Organisationskomitees in Los Angeles. Er versprach authentische Spiele, vor denen unter anderem auch Lösungen für das große Problem der Obdachlosigkeit in der Stadt gefunden werden sollen. Zudem wird der Nachwuchssport mit Millionen-Summen gefördert.
Wie auch in Paris werden schon bestehende Sportstätten genutzt, zum Beispiel das riesige Memorial Coliseum mit rund 93.000 Plätzen für Leichtathletik, Eröffnungs- und Schlussfeier oder die brandneue Heimspielstätte des NBA-Clubs Clippers für die Basketball-Begegnungen. Das Zuhause der Lakers soll für die Turnwettkämpfe genutzt werden.
„Grünes Los Angeles“: Was wird im Hinblick auf Nachhaltigkeit getan?
Ungewöhnlich für das Autoland USA: Die Organisatoren der Spiele setzen voll auf den öffentlichen Nahverkehr. „Wir wollen autofreie Spiele, obwohl wir verliebt in unsere Autos sind“, sagte Bürgermeisterin Karen Bass in Paris. Dazu sollen über 3.000 Busse geliehen werden, um zu verhindern, dass die Menschen das Auto nutzen.
Ziel sei es, ein „grüneres Los Angeles“ zu bauen, sagte Bass. „Wir sehen die Olympischen Spiele als Möglichkeit für eine Umgestaltung, einen Wandel.“ Es sollen nachhaltige Möglichkeiten geschaffen werden, um Besucher in jede Ecke der Stadt zu bringen.
Welche Bilder werden aus Los Angeles in die Welt getragen?
Ganz sicher völlig andere als aus Paris. Spektakuläre historische Schauplätze wie Eiffelturm, Invalidendom oder das Schloss in Versailles gibt es an der US-Westküste nicht. Downtown Los Angeles ist eher eine wenig ansehnliche Ansammlung aus Wolkenkratzern und zweckmäßigen Gebäuden, die kaum Charme versprühen. Ein ikonisches Stadtzentrum mit viel Tradition sucht man vergeblich.
Wie man trotzdem gute TV-Bilder liefert, weiß man in der Film- und Fernsehstadt allerdings nur zu gut. Dabei werden auch die modernen Sportstätten helfen.
IOC-Chef Thomas Bach: „Amerikanische Kultur und Weltoffenheit“
„Die Spiele in Los Angeles 2028 werden großartige Olympische Spiele werden, weil sie sehr unterschiedlich zu Paris sein werden“, kündigte der deutsche IOC-Boss Bach an.
„Ich bin sicher, dass LA 28 nicht den Fehler machen wird zu versuchen, den Eiffelturm zu kopieren, sondern dass dort die amerikanische Kultur des Sports und der Gesellschaft gezeigt wird, gleichzeitig mit einer Weltoffenheit“, fährt Bach fort. (dpa)