Die meisten Fahrgäste waren informiert. Der Warnstreik im öffentlichen Dienst kam nicht überraschend. Die meisten Fahrgäste zeigen Verständnis dafür.
Busse und BahnenFahrgäste in Rhein-Erft zeigen Verständnis für Warnstreik
„Heute wird die KVB ganztägig bestreikt. Damit fahren bis Mittwoch 15.02.2023 um 3 Uhr keine Stadtbahnen und KVB-Busse“ stand am Dienstag (14. Februar) auf der Homepage der KVB. Die KVB-Bahnhöfe in Brühl-Mitte und in Wesseling waren tatsächlich wie leergefegt. Nur einige wenige Fahrgäste warteten zwischendurch mal einige Minuten, bevor sie wieder gingen. Denn die Linien 16 und 18 fuhren nicht.
Reger Betrieb herrschte hingegen am Busbahnhof, etwa in Brühl-Mitte. Zwar fielen auch dort die Busse der KVB und der SWB aus, dafür gaben jedoch die Busse der Regionalverkehr Köln (RVK) und die der Rhein-Erft Verkehrsgesellschaft (REVK) alles, um die Passagiere von A nach B zu fahren.
„Die Lage ist relativ entspannt“, beschrieb Daniela Yao (43), Mitarbeiterin des Fahrgastzentrums Brühl-Mitte, die Situation am Morgen. Die meisten Fahrgäste hätten Verständnis für den Streik. „Die Menschen sind auch alle informiert und wissen Bescheid“, erklärte sie.
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Tatsächlich zeigten am Morgen viele Menschen Verständnis und stiegen von der Bahn einfach auf die noch fahrenden Busse um. „Ich bin jetzt mehr als eine Stunde mit verschiedenen Bussen unterwegs aus Frechen nach Brühl zur Arbeit“, sagte etwa Elisabete Carvalho (45). Kada Sadiku (34) und Leila Adamaid wollten mit dem Bus nach Hürth zum Deutschkurs.
Mutter hat ihre Kinder sicherheitshalber mit dem Auto zur Schule gebracht
Gerade Auto- und Busfahrer standen vor der Herausforderung teils völlig verstopfter Straßen. So wie etwa Taxifahrer Rainer Freytag, der mehr als eine Stunde von Brühl bis zum Hansaring nach Köln unterwegs war. „Mein Mann ist vor über einer Stunde zur Arbeit nach Köln gefahren und immer noch nicht am Ziel“, berichtete auch Jennifer Köhr (39) aus Brühl. Sie könne die Bahn- und Busfahrer ja verstehen, aber ein Komplettausfall sei doch für alle ein richtiges Kreuz.
Das findet auch Fatima Gökalp aus Brühl. „Die einen wollen mehr Geld für ihre Arbeit, die anderen wollen einfach nur zur Arbeit“, sagte sie. Leicht sei das für alle Beteiligten nicht. Ihre Kinder hat sie am Morgen sicherheitshalber mit dem Auto zur Schule gefahren. „Es wäre schön, wenn die Verantwortlichen ihren Mitarbeitern die Gehälter einfach regelmäßig so anheben, damit solche Streiks einfach nicht mehr nötig sind“, wünschte sie sich.
Vom Streik verschont blieb der nördliche Rhein-Erft-Kreis. In Kerpen und Bergheim war der Streik absolut kein Thema.