Millionen Fahrgäste müssen mit großen Einschränkungen im NRW-Nahverkehr rechnen. Verdi geht von einer hohen Streikbereitschaft aus.
Bahnen der KVB betroffenVerdi erwartet hohe Beteiligung an zweitägigem Nahverkehr-Warnstreik
Der zweitägige Warnstreik in rund 30 kommunalen Verkehrsbetrieben von Nordrhein-Westfalen wird an diesem Donnerstag und Freitag nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi gravierende Auswirkungen auf den Nahverkehr haben. „Wir gehen von einer hohen Streikbereitschaft aus“, sagte Verdi-Nahverkehrsexperte Peter Büddicker am Dienstag der dpa. Der zweitägige Arbeitsausstand dürfte ähnliche Folgen haben wie die eintägigen Warnstreiks, zu denen Verdi NRW bereits Anfang und Mitte Februar aufgerufen hatten.
Bestreikt werden rund 48 Stunden lang nahezu alle großen kommunalen Nahverkehrsbetriebe im bevölkerungsreichsten Bundesland wie die KVB (Köln), Rheinbahn (Düsseldorf), DSW21 (Dortmund), die Stadtwerke Münster oder etwa moBiel (Bielefeld).
Bayern nicht von Warnstreiks betroffen
Eine große Ausnahme ist das Aachener Verkehrsunternehmen ASEAG, für das ein Haustarifvertrag gilt. Der Warnstreik beginnt laut Verdi NRW am Donnerstag zu Schichtbeginn, in der Regel zwischen 3 und 4 Uhr, und endet am Freitagabend oder in der Nacht zum Samstag mit dem Schichtende.
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Die Aktion ist Teil einer nahezu bundesweiten Warnstreikwelle von Verdi im öffentlichen Nahverkehr. Ausnahme ist Bayern. Der 1. März ist dabei bundesweit der Hauptstreiktag. Hintergrund der Warnstreiks in NRW sind die im Januar begonnenen Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen in kommunalen Verkehrsbetrieben.
Warnstreiks: Dritte Verhandlungsrunde im März soll Einigung bringen
Verdi NRW fordert unter anderem zusätzliche freie Tage, um die Beschäftigten zu entlasten und die Berufe attraktiver zu gestalten. Es herrsche ein dramatischer Arbeitskräftemangel. Täglich fielen in allen Tarifbereichen Busse und Bahnen aus, weil es nicht genug Personal gebe, hieß es.
Der Arbeitgeberverband KAV NRW wirft seinerseits Verdi vor, völlig unangemessen vorzugehen und der Attraktivität des Nahverkehrs zu schaden. Er verweist auf einen engen finanziellen Spielraum und darauf, dass zum 1. März die Gehälter, wie bereits vor längerer Zeit vereinbart, deutlich steigen.
Zusätzliche freie Tage würden aus Arbeitgebersicht bei dem bestehenden Fahrermangel dazu führen, dass die dann noch vorhandenen Fahrer mehr belastet würden. Die Arbeitgeber zeigen sich optimistisch, in der dritten Verhandlungsrunde am 11. und 12. März ein „Gesamtpaket“ mit der Gewerkschaftsseite vereinbaren zu können. (dpa)