In der Kreisliga A dirigiert Massimo Renda beim SV Westhoven-Ensen. Als Massimo wird der Kölner Sänger millionenfach gehört.
Kölner Amateurfußballer und SängerDieser Kreisliga-Kicker wird online millionenfach geklickt
Mit seiner Debüt-Single landete Massimo Renda gleich einen Treffer. „Keine Liebe“ wurde auf den diversen Streamingdiensten rund 1,5 Millionen Mal abgespielt. Bei Instagram hat der junge Musiker 120.000 Follower. Und in der Kreisliga A dirigiert der Spielmacher das Ensemble des SV Westhoven-Ensen. In dieser Saison stehen für ihn zwei Treffer zu Buche, beide per Kopf erzielt.
In Massimos Liedern geht es in der Regel um Liebe und Schmerz
Dabei ist der in Hohenlind geborene Italiener mit sizilianischen Wurzeln eigentlich ein ausgeprägter Bauchmensch. Unter dem Künstlernamen Massimo geht es in seinen Zeilen fast immer um Liebe, Schmerz und Verlust sind da oftmals nicht weit weg. Erlebtes zu verarbeiten, treibe ihn an, wenn er seine Gedanken und Gefühle in Worte fasse.
Das kommt offenbar ganz gut an. Denn auch seine drei weiteren Veröffentlichungen fanden regen Anklang und wurden millionenfach gehört. Ein weiteres Werk sei in Arbeit, so der 25-jährige Kölner. Viel mehr könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Nur so viel: „Es wird eine Ballade sein.“
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Dass in einem Fußballer schon mal ein brauchbarer Sänger schlummern kann, bewies Kevin Keegan schon im Jahr 1979. Der britische Lockenkopf war etwa zwei Jahre zuvor vom legendären FC Liverpool für die beinahe läppische Ablösesumme von 2,3 Millionen Mark an die Elbe zum damals noch großen Hamburger SV gewechselt.
Mit der Pop-Schlager-Ballade „Head over heels in love“ eroberte der Nationalstürmer nicht nur die Charts, sondern vor allem die Herzen der Damenwelt. Keegan war so etwas wie der erste Popstar der Bundesliga. Noch heute genießt er in HSV-Kreisen Kultstatus.
Bei dem Namen Keegan aber tappt Massimo im Dunkeln. „Ehrlich gesagt, sagt mir der Name nichts. Aber ich gehe davon aus, dass er ein ziemlich guter Fußballer gewesen sein muss. Zwei gesunde Knie reichten auch in den siebziger Jahren sicher nicht aus, um in die Bundesliga wechseln zu können“, sagt der Musiker mit einem Grinsen. Tatsächlich hatte Keegan deutlich mehr zu bieten, gewann mit Hamburg die Deutsche Meisterschaft und wurde zweimal zum besten Fußballer Europas gekürt.
Nicht nur sportlich, sondern auch musikalisch trennen die beiden jedoch Welten. Der junge Kölner Singer- und Songwriter ist eher dem R'n'B zugetan. Sein neuestes Projekt wird wieder eine Herzensangelegenheit, in der seine Stimme facettenreicher als bisher zum Ausdruck kommen soll. Grundsätzlich sei er offen für andere Projekte und Genres, nur Heavy Metal, Schlager oder Gothic seien „nicht sein Ding“. Da wolle er sich treu bleiben, betont Massimo. Kompromisse könne er diesbezüglich ausschließen.
Die Leidenschaft zur Musik führe er auf seinen verstorbenen Vater Antonio zurück, der früher als Discjockey im damals angesagten Club Morocco auf den Kölner Ringen die Stimmung auf Temperatur brachte. „Hier liegen meine Anfänge. Später habe ich dann für mich gesungen, quasi im stillen Kämmerlein. Erst als ein Freund mich hörte, kam Bewegung in die Sache.“ Unter Massimo lud seine Cover-Versionen im Netz hoch. Der stetige Zuspruch ermutigte ihn, dranzubleiben. Kurz darauf wurden gleich drei große Plattenlabels auf ihn aufmerksam. Die Universal Music Group erhielt den Zuschlag. Auch Justin Timberlake vertraut dem Unternehmen.
Beim SV Westhoven-Ensen bekommt Massimo den Kopf frei
Wie es weitergehe, vermag Massimo nicht zu sagen: „Ich bin da ganz entspannt. Erfolg ist von vielen Faktoren abhängig. Disziplin ist sicher einer davon. Solange ich mit Leidenschaft für Musik brenne, ist für mich alles in Ordnung.“ Den Fußball möchte er um keinen Preis missen. „Ich brauche das. Hier bekomme ich den Kopf frei und genieße die Zeit mit der Mannschaft. Das ist der perfekte Ausgleich“ – um vielleicht den nächsten Treffer zu landen.