Luisa Neubauer ist mit der Art und Weise, in der die derzeitige Hitzewelle in der Tagesschau präsentiert wurde, gar nicht einverstanden.
„Von dieser Bebilderung verabschieden“Luisa Neubauer kritisiert „Tagesschau“ wegen Beitrag zu Hitzewelle
Luisa Neubauer hat eine Anmoderation der ARD-„Tagesschau“ zu einem Beitrag zur Hitzewelle in Europa kritisiert. Im Süden Europas leiden die Menschen unter den seit Tagen andauernden Extremtemperaturen. Selbst nachts fallen die Temperaturen mancherorts nicht unter 30 Grad.
In einem Post auf Twitter zeigte sich Deutschlands wohl bekannteste Klimaaktivistin nicht etwa mit der von Constantin Schreiber vorgetragenen Moderation unzufrieden, viel mehr passte ihr das im Hintergrund auf der LED-Wand eingespielte Bild zum Thema nicht.
„Da nun bekannt wurde, dass die #Hitze in 2022 über 60.000 Menschen in Europa umgebracht hat & da auch bekannt ist, wie gefährlich es ist, dass Menschen die Gefahren von Klimaextremen unterschätzen, wäre es einfach sehr ok sich von dieser Art der Bebilderung zu verabschieden“, schrieb Luisa Neubauer auf dem Kurznachrichtendienst.
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Luisa Neubauer kritisiert Tagesschau wegen Foto zur Hitzewelle
Dazu veröffentlichte sie einen Screenshot der Sendung, auf dem der von ihr angesprochene Hintersetzer zu sehen ist. Das von der Redaktion der Tagesschau ausgesuchte Foto zeigt Menschen am Strand und im Wasser, die sich im Sand oder im kühlen Nass vergnügen. Aus Sicht von Luisa Neubauer verklären Bilder wie diese offenbar die Gefahr, die von der extremen Hitze beziehungsweise vom Klimawandel ausgehen.
Neubauer bezieht sich auf Zahlen, die jüngst im Fachmagazin „Nature Medicine“ veröffentlicht wurden. Darin hatte ein Forschungsteam um Joan Ballester vom Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal) die Ergebnisse von Datenanalysen und Computermodellen präsentiert. Der Berechnung nach habe es allein in Europa im Sommer 2022 60.000 hitzebezogene Todesfälle gegeben.
Deutschland hatte mit 8.173 Toten die drittmeisten Hitzeopfer zu beklagen, nach Italien (18.010 Tote) und Spanien (11.324 Tote). Die Studienautoren fordern Politiker zum Handeln auf: „Angesichts des Ausmaßes der hitzebedingten Sterblichkeit auf dem Kontinent mahnen unsere Ergebnisse eine Neubewertung und Stärkung von Hitzeüberwachungs-Plattformen, Präventionsplänen und langfristigen Anpassungsstrategien an.“
Luisa Neubauer kritisierte bereits in der Vergangenheit Berichterstattung von ARD
Neubauer selbst warnte am Samstag vor den Gefahren von extremer Hitze, in dem sie einen MDR-Beitrag zum Thema retweete. Dort sprach Dr. Katja Kühn von der Initiative „Health for Future“ über tödliche Gefahren für den Menschen bei Extremtemperaturen.
Luisa Neubauer hatte bereits in der Vergangenheit die Berichterstattung über die Klimakrise in den öffentlich-rechtlichen Medien beanstandet. So kritisierte sie im November 2022 nach der Sendung „Maischberger“ den ARD-Talk. „Es gibt keinen Grund für faktenbefreites Klima-Kindergarten-Nachgrübeln im öffentlich-rechtlichen Fernsehen“, so Neubauer in Bezug auf die Aussagen von „Welt“-Chefreporterin Anna Schneider. Diese hatte im ARD-Format die These geäußert, dass eine „Anpassung an den Klimawandel“ möglicherweise sinnvoller sei, als diesen zu bekämpfen.
Im Süden Europa stellen sich die Behörden mehrerer Ländes indes auf die nächste Hitzefront ein. Sie soll im Süden Spaniens und Italiens sowie in Griechenland und dem Westen der Türkei für 40 Grad plus sorgen. Kaum war in Spanien die zweite Hitzeperiode des Sommers am Donnerstag abgeebbt, kündigte der nationale Wetterdienst Aemet die dritte mit Temperaturen von 42 bis 44 Grad an. Die Behörde rief für Teile Andalusiens die höchste Alarmstufe aus.