Nach zwei Jahren hat die KVB eine erste Bilanz vorgelegt. Demnach gibt es noch Kapazitäten bei „Isi“. KVB und Stadt würden das Angebot gerne ausweiten.
Alles easy mit „Isi“?Das ist die erste Bilanz des Anruf-Sammel-Taxis der KVB
Über zwei Jahre ist nun schon das Anruf-Sammeltaxi der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), Isi, unterwegs. In den Bezirken Porz und Nippes sowie teilweise in Ehrenfeld, zudem an den Wochenenden des nachts in der Innenstadt kann es gerufen werden. Nun hat die KVB eine erste Bilanz vorgelegt. Demnach gibt es noch Kapazitäten bei „Isi“. KVB und Stadt würden das Angebot gerne ausweiten.
11 700 Kundinnen und Kunden haben sich im Betrachtungszeitraum vom 14. Dezember 2020 bis zum 30. November 2022 für „Isi“ registrieren lassen. Davon haben rund 2250 mindestens eine Fahrtanfrage gestellt. Mindestens 1430 Kundinnen und Kunden haben eine Fahrt unternommen. An den nachfragestärksten Tagen nutzen über 100 Fahrgäste das Angebot.
97 Prozent von insgesamt rund 52 000 Fahrtanfragen konnten mit einem Fahrtrangebot beantwortet werden. Jedoch wurde nicht jedes Angebot angenommen. So kam es unterm Strich zu 33 000 Fahrten.
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74 Prozent der Buchungen erfolgten über die App der KVB. Doch immerhin noch 26 Prozent der Fahrgäste buchten ihre Fahrt am Telefon. Bei 23 Prozent der Anfragen ging es um eine Vorausbuchung. 77 Prozent wünschten allerdings eine Direktfahrt. Diese Kunden mussten im Schnitt neun Minuten auf „Isi“ warten. Um die vereinbarte Haltestelle für das Sammeltaxi zu erreichen mussten die Fahrgäste rund 60 Meter laufen. In rund 35 Prozent aller Fahrten teilten sich Kundinnen und Kunden mit weiteren Fahrgästen das Sammeltaxi.
75 Fahrten pro Tag – damit hat Porz unter den Bedienungsgebieten die Spitzenposition. In Nippes hingegen kam es durchschnittlich nur zu zehn Fahrten am Tag. Die Isi-Experten der KVB erklären sich das damit, das Nippes eine bessere Versorgung durch den Öffentlichen Personennahverkehr hat. Zudem ist das Einsatzgebiet des „KVB-Taxis“ in Nippes kleiner als in Porz. Noch nicht durchgesetzt hat sich „Isi“ „ offensichtlich bei den Nachtschwärmern. Im Schnitt kam es nur zu 15 Fahrten im nächtlichen Treiben Kölns.
60 Jahre und älter sind etwas über 50 Prozent der „Isi-Kunden“. Dadurch erklärt sich für Zuständigen bei der KVB auch die relativ hohe Rate der Buchungen über das Telefon. 13 Prozent der Nutzer gaben an, unter 60 Jahre alt zu sein und gleichzeitig eine Mobilitätseinschränkung zu haben. Ein Ergebnis, mit dem sich die KVB sehr zufrieden zeigt, denn mit „Isi“ sollen gerade die Menschen erreicht werden, die auf den ÖPNV angewiesen sind, aber in Gebieten wohnen, in denen das Angebot nicht optimal ausgebaut ist.
79 Prozent der Teilnehmer einer Kundenbefragung gaben an, dass sie mit dem Angebot „Isi“ sehr zufrieden sind. Doch von diesen würden sich wiederum 85 Prozent wünschen, das Einsatzgebiet des „KVB-Taxis“ wäre größer. Dem wollen KVB und Stadt nachkommen: „Die bisher bedienten Gebiete erweisen sich sowohl unter betrieblichen als auch verkehrstechnischen Aspekten unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Fahrzeuge (siehe Infokasten) und der aktuellen Nachfrage als zu klein“, heißt es in der Bilanz. Kurzum: „Isi“ könnte unter jetzigen Bedingungen mehr leisten. Darum sollen südlich von Porz Teile von Wahn angeschlossen werden. Westlich von Nippes soll Gebiete von Riehl, Niehl und des Agnesviertels dazu kommen. Das Nachtangebot im Bezirk Innenstadt würde westlich um einen Gürtel von Nippes bis Zollstock erweitert. Der Verkehrsausschuss muss dem Plan noch zustimmen.
London-Taxi
7 Fahrzeuge sind unter dem Namen „Isi“ maximal unterwegs. Der Einsatz in den Gebieten unterscheidet sich. Die Maximalzahl wird nur am Wochenende erreicht. In Nippes sind drei und in Porz sechs Fahrzeuge im Einsatz. Die E-Autos kommen vom Hersteller LEVC – bekannt als London-Taxi. Nach Anlaufschwierigkeiten habe sich die Technik bewährt. (ngo)