Berlin – Rock- und Popfans kommen in diesem Sommer endlich wieder auf ihre Kosten. An Pfingsten starten gleich zwei große Festivals in Rheinland-Pfalz und in Bayern nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause durch.
Die Klassiker „Rock am Ring” und „Rock im Park” dauern vom 3. bis zum 5. Juni, nach Festivalangaben sollen insgesamt mehr als 160.000 Menschen dabei sein.
Das etwas größere Festival „Rock am Ring” findet auf der Rennstrecke Nürburgring in der westlichen Eifel in Rheinland-Pfalz statt. Den Anfang machte am Freitag die deutsche Alternative-Rockband Donuts, die von Fans in leichter Sommerkleidung euphorisch begrüßt wurde.
Während des ersten Gigs appellierte Frontmann Ingo an die Fans, den ganzen Platz zum Springen zu bringen. Die Party-Menge machte mit: Mehrere zehntausend Besuchern hüpften über den Asphalt. Später sollten auf der Hauptbühne an der Rennstrecke unter anderem die italienische ESC-Gewinnerband Måneskin (2021) und die US-Punkrocker Green Day spielen.
Die Ring-Veranstalter sprachen von einem Besucherrekord mit 90.000 verkauften Wochenendtickets. Insgesamt sollten bis Sonntag rund 70 Bands auf drei Bühnen am Nürburgring auftreten. „Die meisten Fans sind ausgehungert nach Live-Events”, sagte ein Sprecher kürzlich.
Von der Pandemie ist nur noch wenig zu spüren
Während am Freitagnachmittag die ersten Fans es sich auf den Campingplätzen bequem machten, die ersten Drinks einnahmen und sich warm tanzten, zeigte sich der Polizeisprecher optimistisch: „Es gab null Probleme mit dem Anreiseverkehr. Die Leute sind mit guter Laune unterwegs. Wir sind sehr zufrieden. Das Wetter passt.”
Ein paar hundert Kilometer entfernt begann das Zwillingsfestival „Rock im Park”. Hier treten zeitversetzt weitgehend dieselben Acts auf. Zuerst gingen die US-Bands Black Veil Brides und Daughtry auf die Bühne. Für die größte Musikveranstaltung Bayerns erwarteten die Veranstalter etwa 70.000 Besucherinnen und Besuchern. Von der Pandemie war nur noch wenig zu spüren: kaum Masken, dafür umso mehr Hüte und Sonnenbrillen. „Die Leute haben einfach Bock”, sagte Sebastian aus Regensburg.
Auch hier verliefen die Anreise und die ersten Stunden relativ ruhig, teilte der Sanitätswachdienst mit. Bis Freitagmorgen mussten die Helfer fast 200 Menschen behandeln, elf kamen in ein Krankenhaus. Zwar spielte das Wetter anfangs noch mit, es wurden aber Gewitter mit starkem Regen, Sturmböen und Hagel vorhersagt. „Wir haben in der Vergangenheit oft die Situation gehabt, dass Nürnberg von einem starken Unwetter betroffen war - und dass das am Gelände von „Rock im Park” vorbeigezogen ist”, sagte Carolin Hilzinger von Argo Konzerte.
Trotz einer entspannteren Corona-Lage setzen die Gesundheitsämter auf Vorsicht. So empfiehlt etwa der Kreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) für „Rock am Ring” Masken in Innenräumen sowie im Gedränge. Außerdem sei es wichtig, in den Autos und Zelten durchzulüften. Auf eine gemeinsame Nutzung von Flaschen, Gläsern, Rauchwaren, Wasserpfeifen und Ähnlichem solle verzichtet werden.
Das bereits 1985 gegründete Open-Air-Festival „Rock am Ring” und das später hinzugekommene „Rock im Park” sollen mit weiteren Headlinern wie Muse und Volbeat bis zum Pfingstsonntag die Fans begeistern.
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