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Volksbühne startet am 8. JuniWeniger Zuschauer, digitale Wege

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Neustart: Mehr als die Hälfte der Plätze fallen weg, die Darsteller von „Suite Grand Royal“ freuen sich trotzdem.

Köln – Im Nachhinein würde sich Axel Molinski die Situation zurück wünschen, die er im Frühjahr auf einer Pressekonferenz beklagt hatte. Der Programmleiter der Volksbühne am Rudolfplatz befürchtete damals große Konkurrenz im Sommer durch den Circus Roncalli und die Fußball-Europameisterschaft. Heute weiß er: Die Corona-Krise ist ein weitaus größerer Gegner. Dennoch startet die Volksbühne am 8. Juni ihre Sommersaison.

Wie ist die Ausgangslage?

Zwischen dem 12. März und dem 7. Juni musste die Volksbühne 86 Veranstaltungen absagen. 34 000 Zuschauer wären zu diesen Veranstaltungen gekommen. Die Volksbühne bot Künstlern auch in der Krise eine Bühne. Zunächst mit der Interview-Reihe „Einen Flügel Abstand“ in Kooperation mit der Rundschau, einem Muttertagskonzert der Höhner sowie mit verschiedenen Livestreams .

Bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Sommerprogramms lobten die Künstler das Bemühen Molinskis und der Volksbühne, das Beste aus der Krise zu machen. „Wir haben oft telefoniert und immer wieder überlegt, was wir in welcher Form machen könnten“, sagte zum Beispiel Björn Heuser.

Was bedeutet die Situation finanziell für die Volksbühne?

Die Ticketerlöse fehlen dem Haus genau wie die Einnahmen der hauseigenen Gastronomie und der Garderobe. Als nicht geförderte Einrichtung trifft die Krise die Volksbühne daher besonders hart. Doch mit der Wiederaufnahme des Betriebs werden die Sorgen nicht kleiner.

Das weitere Sommerprogramm

14. und 15. Juni: Björn Heuser, „Montagslieder“

20. Juni: Kindertheater „Engel & Esel“ , „Fridolino in Köln“

21. Juni: Johannes Stankowski, Kölner Liedermacher

22. und 23. Juni: Das Berufskolleg Ehrenfeld präsentiert das Musicalprojekt „Queer denken – Einfach ich sein“.

26. und 27. Juni, 2. und 3. Juli: „Sommerloch. Eine Reisewarnung“, literarische Anmaßungen von Laurenz Leky, René Michaelsen und Bern Schlenkrich .

4. Juli: Torben Klein, Pianokonzert

5. Bis 30. August: Improvisations-Theater „It“s my Musical“

„Ein Tag an dem wir öffnen, kostet uns doppelt so viel, wie ein Tag, an dem wir geschlossen haben“, sagt Axel Molinski. Der Neustart sei daher vor allem ein Zeichen, dass es trotz Krise weitergehen müsse. „Wir machen das aus Leidenschaft“, sagte Molinski. „Wir können nicht alle nach Kultur schreien und dann nicht selber den Mut haben, wieder anzufangen“ – Applaus bei den Künstlern, die sich allesamt dankbar zeigten, dass es wieder losgeht.

Wie sehen die Hygienemaßnahmen aus?

Durch die neue Situation entstehen neue Aufgaben. Verena Rogler, die technische Leiterin der Volksbühne, ist nun auch Beauftragte für die Hygienemaßnahmen. Statt sonst 400 Zuschauern finden nun nur noch 130 Zuschauer auf dem Parkett und Balkon Platz.

Jede zweite Reihe ist gesperrt und auch in den Sitzreihen bleiben zwischen zwei Zuschauern zwei Plätze frei. „Im Zuschauerraum wirkt das Ganze leerer, als es von der Bühne aussieht“, sagte Rogler. Im Foyer und Treppenaufgängen stehen Desinfektionsmittelspender bereit, Gastronomie und Garderobe bleiben geschlossen. Zuschauer dürfen ihren Mund-Nase-Schutz nur auf dem Sitzplatz abnehmen.

Neue Wege:

Mit der Krise beginne eine neue Zeitrechnung, sagte Axel Molinski. Der Weg gehe zu neuen digitalen Angeboten. Vom 8. bis 10. Juni eröffnet die Komödie „Suite Grand Royal – Wahrheit oder Pflicht?“ mit vier ehemaligen Darstellern der RTL-Soap „Unter Uns“.

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Für die Aufführungen von Petra Blossey, Tatiani Katrantzi, Sylvia Agnes Muc und Sebastian Feicht gibt es neben normalen Tickets (29,90 Euro) auch Livestream-Tickets für Einzelpersonen (13,80 Euro) oder die ganze Familie (33 Euro). Kameras, auch auf der Bühne, fangen das Stück für die Zuschauer zuhause ein. Auch die Gäste im Saal sehen die Aufnahmen. Innerhalb des Stücks werden die Figuren an ausgewählten Stellen mit den Zuschauern chatten. Tickets gibt es online.

www.volksbuehne-rudolfplatz.de