Sowohl die Halbfinals wie das Finale steigen in Köln - und das deutsche Team könnte in der Hauptrunde zu sehen sein.
Lanxess-ArenaHandball-Weltmeister 2027 wird in Köln gekürt - „Sehen uns als Mitveranstalter“

Erst im Januar konnte Arena-Chef Stefan Löcher die Handball-Elite in Köln begrüßen.
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Kurz nachdem der Deutsche Handball-Bund (DHB) am Montag Austragungsorte und Fahrplan für die Weltmeisterschaft 2027 vorgestellt hatte, klingelte bei Kölns Arena-Chef Stefan Löcher das Telefon. Zu den ersten Gratulanten gehörte ein Hotelier, der sich über die zusätzlichen Reservierungen freute, die das Turnier für sein Haus bedeuten dürfte. Denn Haupt- und Endrunde sollen in der Lanxess-Arena ausgetragen werden, 20 Jahre nach dem deutschen WM-Triumph in Köln wird am 31. Januar 2027 erneut ein Handball-WM-Finale in Köln ausgetragen. „Das ist ein weiterer bedeutender Meilenstein für uns und eine erneute Möglichkeit, den Handball-Sport auf die große Bühne zu bringen“, freut sich Löcher.

Willkommen in Köln: im Januar freute sich Arena-Chef Stefan Löcher über die Austragung der Handball-EM in Deutz.
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Groß ist seine Erleichterung auch deshalb, weil beispielsweise Berlin bei der Spielvergabe leer ausging und der Wettbewerb zwischen den Hallenbetreibern enorm ist. „Wir sind nicht bloß Austragungsort, sondern sehen uns als Mitveranstalter“, erklärt Stefan Löcher die gängigen Gepflogenheiten einer Turnier-Ausschreibung. Für Köln bedeute der Zuschlag auch ein gewisses finanzielles Risiko. Denn nur bei einer guten Auslastung der Halle werde die Handball-WM mit einer schwarzen Zahl enden – doch dieses Prozedere kennen die Verantwortlichen bestens von anderen Sport-Großveranstaltungen. Erst im Januar war in Köln die Finalrunde der Handball-Europameisterschaft ausgetragen worden. Alle 17 Spiele waren ausverkauft.
Handball-WM 2007 wurde in Köln zum Wintermärchen
Im Januar 2007 trugen deutsche Handball-Fans plötzlich Schnäuzer, Bundestrainer Heiner Brand wurde zum modischen Trendsetter, dem vorzeitig geendeten Sommer-Märchen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 folgte damals das dramaturgisch-perfekte Winter-Märchen der Handballer . Und dann waren da noch die Höhner, die mit „Wenn nicht jetzt, wann dann“ die Hymne zum WM-Spektakel lieferten und nach dem Triumph gegen Polen im Finale auf dem Rathaus-Balkon mit den Handballern feiern durften. Zugleich legte dieses Turnier den Grundstein für den Aufstieg Kölns zum nationalen Handball-Tempel. „Köln hat sich international einen Ruf als Handball-Hauptstadt erarbeitet“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die Arena sei „der Olymp des Handballsports“, adelt sie Deutschlands größte Veranstaltungshalle. Bereits seit 2010 wird das „Final 4“ der europäischen Champions-League in Köln ausgetragen, im vergangenen Jahr zog der DHB dann mit der nationalen Finalrunde von Hamburg nach Köln um.
Der Zuspruch der Fans wird im Wesentlichen von der Turnier-Verweildauer der deutschen Mannschaft abhängen. Nach der Vorrunde wird 2027 die Hauptrunde mit zwei Sechser-Gruppen in Köln und Hannover ausgetragen, ab dem Viertelfinale wird nur noch in Köln gespielt. Bis zum Turnierstart sollen die Ausbesserungsarbeiten in der Arena fortgesetzt werden, geplant sind neue Sitze, mehr LED-Technik und eine weitere Verbesserung des Soundsystems.