Die WDR Big Band spielt unter Leitung von John Clayton und Jazzpianist Joey Alexander in der Philharmonie.
Auftritt in der Kölner Philharmonie„John & Joey“ heben das Publikum aus den Sitzen
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Der Pianist Joey Alexander, geboren 2003.
Copyright: Meredith Truax
John Clayton besticht als amerikanischer Showman, er tollt vor seinem Jazzorchester, diesmal der WDR Big Band, herum wie ein drolliger kleiner Junge und tanzt die rhythmischen Raffinessen seiner Arrangements den Musikern und dem Publikum vor.
Als sein aktueller Ehrengast vor zehn Jahren seine erste CD in den Charts erlebte, war er elf Jahre alt. Und die ewig junge Basslegende Clayton und der immer noch sehr junge Jazzpianist Joey Alexander spielten jetzt kongenial zwischen den fetzigen Big Band-Knallern lyrisch swingende Duette: ein begeisternder Abend der Kontraste in der Kölner Philharmonie.
Clayton, Jeff und Joey begeistern
Clayton weiß, was Big Band-Fans lieben. Er rückt als Arrangeur die Bläsergruppen in den Vordergrund, lässt sie rasante Partien unisono ausfeilen.
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Mit dem Drummer Jeff Hamilton und seinem Bruder Jeff gründete er als bereits prominenter Bassist vor genau vierzig Jahren eine eigene Big Band, die bis heute tourt. Zwischenzeitlich arbeitete er mit Stars wie Whitney Houston oder Paul McCartney zusammen, aber Big Band-Jazz ist sein Ding.
Auch Joey Alexander lernte früh den Sound eines Jazzorchesters kennen. Mit zehn Jahren gastierte er beim Trompetenstar Wynton Marsalis in dessen Lincoln Jazz Orchestra in seiner heutigen Wahlheimat New York. Er liebt die Jazztradition, die allerdings ein anderes Spektrum prägt als die schneidigen Highnote-Trompeten und den quirligen Saxsatz des fünfzig Jahre älteren Clayton.
Gäste begeistert von „John & Joey“
In Joeys Alexanders Improvisationen am klassischen Flügel klingeln bei gedrücktem Pedal ganz eindeutig Klangfantasien eines Keith Jarrett gleichberechtigt neben den jetzt geforderten Blue Notes.Der Pianist steuerte auch eigene Stücke bei, so „Bali“, eine Hommage an seinen Geburtsort in locker schwingendem karibischen Groove die Holzbläser packten die Flöten aus.
Der 21-jährige Indonesier wirkt heute mit seiner exzellenten Technik und seiner wohldosierten Anschlagsästhetik wie ein Klavier-Nerd. Das könnte allerdings täuschen. Das Wunderkind von einst wird jetzt als Sideman akzeptiert, auch wenn Clayton am eigenen Bass den Duopartner ständig stolz anstrahlte wie ein siebtes Weltwunder. Die Gäste im gut besuchten Konzertsaal der Philharmonie jedenfalls hob die Show mit „John & Joey“ aus den Sitzen.