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Debatte um TalkshowsMaischberger stichelt gegen Markus Lanz – „insistierend unhöflich“

Lesezeit 3 Minuten
Sandra Maischberger, Moderatorin, steht für einen Presse-Fototermin anlässlich der Sendung „Maischberger“ im Studio und lächelt in die Kamera.

Sandra Maischberger könnte bald noch mehr Talkshows in der ARD moderieren. Zu Jahresbeginn ersetzte sie mit ihrer gleichnamigen Sendung mehrfach Louis Klamroth und „Hart aber fair“.

Sandra Maischberger ist seit Jahresbeginn mehrfach für Louis Klamroth und „Hart aber fair“ eingesprungen. Sie könnte künftig mehr Talkshows moderieren.

Moderatorin Sandra Maischberger hat sich offen für eine weitere Talkshow in der ARD gezeigt. „Wenn die ARD sich irgendwann entscheiden sollte, drei Sendungen pro Woche haben zu wollen, dann kann ich mir das vorstellen“, sagte Maischberger im Podcast des „Bild“-Journalisten Paul Ronzheimer.

Genau dafür sei auch der Test vor einigen Wochen mit drei Ausgaben von „Maischberger“ von Montag bis Mittwoch gedacht gewesen. Sandra Maischberger hatte dafür den Sendeplatz von Louis Klamroth und „Hart aber fair“ übernommen. Der Schritt kam überraschend, nachdem Klamroth sich erst kurz zuvor vom Konzept seines Vorgängers Frank Plasberg getrennt hatte.

Sandra Maischberger: ARD-Moderatorin deutet weitere Talkshow-Ausgabe an

„Es gibt mehrere Aspekte, aber im Moment würde ich auch im Moment mit einer Sendung pro Woche nicht hinkommen. Weil ich das Gefühl habe, in diesen Zeiten, werde ich meiner persönlichen Chronistenpflicht nicht gerecht“, erklärte Maischberger gegenüber Ronzheimer. Erst im vergangenen Jahr hatte die ARD eine zweite Ausgabe „Maischberger“ pro Woche bestellt.

„Ich kann mir auch drei Sendungen pro Woche vorstellen, wenn sich die ARD dazu irgendwann entscheiden sollte. Wir haben themenreiche Zeiten und ich habe ein fantastisches Team“, sagte Maischberger weiter. Ihre Sendung sei, auch aufgrund der Runde abseits der Einzelgespräche, eine Art „Presseclub auf Speed“.

Sandra Maischberger ersetzt Louis Klamroth: „Hart aber fair“-Ersatz als Test für weitere Talkshows

Sandra Maischberger, die seit mehr als 20 Jahren verschiedene Talkformate moderiert, hatte zunächst gezweifelt, ob die Sendung dann auch genügend Substanz hätte. „Wir haben festgestellt, dass wir es auf Strecke hinbekommen, weil man durch mehrere Sendungen auch unterschiedliche Schwerpunkte setzen kann“, so Maischberger weiter.

Die dritte „Maischberger“-Ausgabe pro Woche war von den Zuschauern mit guten Quoten angenommen worden. „Es ist gut gelaufen und es hat uns als Team großen Spaß gemacht. Wenn es bei zwei Sendungen pro Woche bleibt, sind wir glücklich. Wenn es drei Sendungen werden sollen, sind wir es auch“, so die ARD-Moderatorin weiter.

Sandra Maischberger: Lob für Louis Klamroth nach Wagenknecht-Eklat bei „Hart aber fair“

Angesprochen auf Louis Klamroth, dessen Sendeplatz sie zwischenzeitlich übernommen hatte, sagte Maischberger zu seinem Moderationsstil: „Die Technik, wie man aus jemandem etwas herausholen möchte, was er eigentlich nicht sagen möchte, sind völlig unterschiedlich. Ich bin über alle Spielarten überrascht, glücklich und freudig.“

Klamroth hatte in der vergangenen Woche Aufsehen erregt, als er sich von Politikerin Sahra Wagenknecht abgewendet hatte, nachdem sie mehrfach auf seine Frage nicht geantwortet hatte. Maischberger erklärte, Politikerinnen und Politiker seien heute schlichtweg „trainierter“ in Interviewsituationen als noch vor einigen Jahren.

ARD: Markus dehnt Art und Weise der Unhöflichkeit – „insistierend unhöflich“

Sandra Maischberger glaubt, dass in deutschen Talkshows ein harter Umgangston nicht so gut ankommen würde wie beispielsweise in den USA und Großbritannien, wo die Debatten oft schärfer sind. „Markus Lanz dehnt schon sehr hart die Art und Weise, wie man insistierend unhöflich wird“, sagte die ARD-Moderatorin weiter. In Deutschland sei die Debatte eher „konsensorientiert“.

Ob es eine weitere Episode von „Maischberger“ geben soll, ist derzeit seitens der ARD noch nicht bekannt. „Ich weiß nicht, ob es passiert, aber wir leben ja in einem föderalistischen System. Aber wenn es so sein sollte, dann sind mein Team und ich bereit dafür.“ (shh)