Köln – Corona hat am Wochenende die Kölner auf ganz unterschiedliche Weise beschäftigt. Während auf der einen Seite hunderte Kölner gegen eine Impfpflicht demonstrierten, nahmen in der Lanxess-Arena Kinder gegen das Virus geimpft.
Corona-Demonstrationen in Nippes und Ehrenfeld
Gleich an mehreren Orten in der Stadt haben Gegner der Impfpflicht demonstriert. Auf dem Nippeser Wilhelmplatz versammelten sich rund 200 Demonstranten, die sich über die Kempener und Neusser Straße sowie über den Eigelstein bis zum Breslauer Platz bewegte. Viele Teilnehmer waren dabei ohne Maske unterwegs. Das Bündnis Köln-Nord gegen Rechts war mit etwa 40 Gegendemonstrationen vor Ort. Beide Kundgebungen seien störungsfrei verlaufen, teilte ein Polizeisprecher mit.
Am Neptunplatz kamen 140 Menschen zusammen. Der Veranstalter hatte sich auf Facebook von der Querdenker-Szene distanziert und Teilnehmer dazu aufgefordert, keine Flyer, Plakate oder Lautsprecher mitzubringen.
NRW-Gesundheitsminister Laumann zu Besuch in Kinderimpfstraße
Chiara und Maximilian Kreuz haben es hinter sich. Sie sind geimpft. Mit ihrer Tapferkeitsurkunde sitzen sie im Wartebereich der Lanxess-Arena, nach 15 Minuten Ruhe dürfen sie wieder nach Hause. Von Freitag bis Dienstag impfen die Ärzte in der Arena 4000 Kinder zwischen fünf und elf Jahren.
Am Samstag verschaffte sich NRW-Gesundheitsminister Laumann einen Überblick über verschiedene Impfangebote in NRW und kam am Morgen auch in der Arena vorbei. Gemeinsam mit Stadtdirektorin Andrea Blome kam er dabei mit den Organisatoren, Ärzten und Kindern ins Gespräch. Auch von Chiara und Maximilian ließ er sich von der überstandenen Impfung erzählen.
75.000 Kinder von fünf bis elf gibt es in Köln. Gesundheitsamtsleiter Johannes Nießen hatte bereits am Freitag angekündigt, Anfang 2022 möglichst vielen die Impfung zu ermöglichen.
Weniger Neuinfektionen in Köln nachgemeldet
Die Zahl der Personen, die sich in Köln durchschnittlich je 100.000 Einwohner in den letzten Tagen infiziert haben (Inzidenz), lag am Sonntag bei 274,1. Das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG) korrigierte zudem den am Samstag gemeldeten Wert von 258,9 am Sonntag auf 276,5.
Das deutet darauf hin, dass die Stadt Fälle nachgemeldet hat. Die Anzahl der Nachmeldungen ist allerdings geringer, als das noch zu Beginn der Woche der Fall war, als das LZG Werte nachträglich um teilweise mehr als 100 Punkte nach oben korrigierte.
Grund war die Überlastung des Gesundheitsamts und der Labore sowie ein Softwarefehler. Gesundheitsdezernent Harald Rau hatte am Donnerstag gesagt, am Wochenende sei wieder mit validen Inzidenzwerten zu rechnen.