Vorsicht bei den BremsenSo fährt es sich mit dem neuen KVB-Rad „Smartbike 2.0“
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Köln – Es ist da, das neue KVB-Rad. Sein Name: „Smartbike 2.0“. 1500 davon werden in diesen Tagen auf den Straßen Kölns verteilt – im Austausch gegen das Vorgängermodell „Smartbike 1.0“. Bis Juli wird die Flotte dann auf 3000 Räder erweitert. Die Rundschau hat das neue KVB-Rad nun einem ersten Test unterzogen. Was ist neu? Und wie fährt es sich?
Was ist die beste Neuerung?
Ganz klar das Schloss. Das alte war eine Art Bügelschloss am gummiummantelten Stahlseil. Fummelig musste es entriegelt und für die Fahrt arretiert werden. Am Ende der Fahrt das ganze wieder zurück. Bei der Heimkehr aus der Kneipe, nach ein zwei Bier und schlechter Straßenbeleuchtung, konnte das zum Geduldspiel werden. Vorbei und vergessen. Jetzt gibt es im hinteren Aufbau ein integriertes Speichenschloss. Beim Ausleihen schnappt es von alleine auf. Ist Fahrt beendet, einfach wieder runter drücken.
Viel einfacher geht es nicht. Rund 80 Prozent der KVB-Rad-Nutzer sind Abo-Kunden bei den Kölner Verkehrs-Betrieben. Klar, für die sind die ersten 30 Minuten einer Ausleihe ja auch kostenlos. Voraussetzung ist eine einmalige Anmeldung beim KVB-Rad-Betreiber „nextbike“, dann braucht der Chip auf der Abokarte nur noch über das Lesegerät am hinteren Schutzblech gehalten werden und das Bügelschloss springt auf.
Was wird aus den alten Rädern?
Was für Köln nicht mehr gut genug ist, das ist für Frankfurt immer noch erste Wahl – könnte etwas bösartig gesagt werden. Die rund 1500 „Smartbikes 1.0“ gehen in die Mainmetropole. Natürlich werden sie vor dem Umzug wieder „aufgemöbelt“.
„Das System ist solide“, sagt Nils Möller, Regionalleiter Rheinland für „Nextbike“, über die alten Räder. Das soll reichen für die Banker in „Mainhatten“, denn dort hat „nextbike“ keine so erfolgversprechende Kooperation mit einem Verkehrs-Betrieb wie in Köln.
Pfleglich gehen die Kölner zum größten Teil mit den KVB-Rädern um. Klar, Schäden sind an der Tagesordnung, „aber wir hatten bisher keine Vandalismusserien“, so Möller.
Vergrößern wird sich „nexbike“ in Köln. Mit der Aufstockung auf 3000 Räder steht ein Umzug in eine 800 (bisher 300) Quadratmeter große Halle an. Die Mannschaft wird von 8 auf 18 Mitarbeiter aufgestockt. (ngo)
Vergleichbar schnell geht es über die Smartphone-App von „nextbike“. Etwas „verklemmt“ hingegen ist die KVB-App bei diesem Service. Sie leitet den Nutzer zu „nextbike“ weiter. Das Beenden einer Ausleihe brauchte beim Smartbike 1.0 schon mal Geduld: Abschließen und warten, bis auf einem kleinen Display eine Bestätigung durchläuft. Jetzt: Schloss runter drücken und ausgeloggt.
Was ist anfangs noch ungewohnt?
Achtung bei den Bremsen. Der Rücktritt ist weg. Der war beim Vorläufermodell Standard und brachte das KVB-Rad schnell zum Stehen. Nun gibt es zwei Bremshebel. Eigentlich Standard an modernen Rädern. Beim KVB-Rad werden damit Trommelbremsen betätigt. Doch weil die Räder niegelnagelneu sind, müssen die sich wohl noch einschleifen. Der Bremsweg ist überraschend lang.
Gibt es auch einen Aha-Effekt?
Ja, beim Abstellen. Das KVB-Rad kann mittlerweile im gesamten Stadtgebiet genutzt werden. Doch je nach Zone gibt es unterschiedliche Bedingungen beim Abstellen. Kling kompliziert, ist es auch ein bisschen, aber dank einer kleinen Lampe im hinteren Bereich einfach zu handhaben: Leuchtet die beim Abstellen grün, ist alles okay. Bei Rot sollte besser ein anderer „Parkplatz“ gesucht werden.