Pläne für Bahnstrecke bis 2026Warum zwischen Troisdorf und Wiesbaden monatelang keine Züge fahren

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Sanierungsarbeiten auf der rechtsrheinischen Bahnstrecke zwischen Troisdorf und Unkel.

Auf der rechtsrheinischen Bahnstrecke zwischen Troisdorf und Wiesbaden werden ab Mitte 2026 im Teilabschnitt bis Unkel umfangreiche Sanierungsarbeiten vorgenommen.

In knapp zwei Jahren wird für umfangreiche Sanierungsarbeiten der rechtsrheinische Zugverkehr zwischen Troisdorf und Wiesbaden für Monate komplett eingestellt. 

„Ambitioniert. Herausfordernd.“ – Begriffe, die von den Vertretern der DB InfraGO und go.Rheinland am Dienstagnachmittag des Öfteren verwendet wurden. Vorgestellt wurden die Pläne zur Generalsanierung des NRW-Bahnnetzes auf der rechten Rheinseite zwischen Troisdorf und Unkel. Knapp zwei Jahre Vorlaufzeit stehen den Projekt-Verantwortlichen bei der Bahn noch zur Verfügung, damit die Vielzahl der Bau- und Sanierungsvorhaben auf dem 25,8 Kilometer langen Teilabschnitt wie geplant umgesetzt werden kann.

Dazu wird 2026 zwischen Juli und Dezember für fünf Monate auf der rechtsrheinischen Strecke kein Zug fahren. „Die neue Strategie der Vollsperrungen über mehrere Monate auf den Teilabschnitten des Hochleistungsnetzes der Bahn ist für die Verwirklichung der Pläne ein Segen“, sagte am Dienstag Jens Sülwold, verantwortlicher technischer Projektleiter bei der DB InfraGO. Für den NRW-Abschnitt der Hochleistungsverbindung zwischen Troisdorf und Wiesbaden bedeutet das unter anderem die Erneuerung oder Instandhaltung von 18,5 Kilometer Gleis, 53 Weichen und der Siegbrücke zwischen Friedrich-Wilhelms-Hütte und Menden (siehe Grafik). Zudem werden vier Bahnhöfe zwischen Niederdollendorf und Bad Honnef erneuert und barrierefrei auf eine Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern angepasst.

Die neue Strategie der Vollsperrungen über mehrere Monate auf den Teilabschnitten des Hochleistungsnetzes der Bahn ist für die Verwirklichung der Pläne ein Segen.
Jens Sülwold, verantwortlicher technischer Projektleiter bei der DB InfraGO

Sülwold hob heraus, dass erreicht wurde, im Zuge der Hochleistungsnetzsanierung auch den weiteren Ausbau eines Hauptteils der S13-Strecke bis Ende 2026 mit einzuschließen. „Die ursprünglich erst für 2028 vorgesehene Fertigstellung können wir damit beschleunigen und werden bis Bonn-Beuel nun zwei Jahre früher fertig.“ Dazu müssen allerdings in diesem und im kommendem Jahr eine Vielzahl von Bauprojekten vorgezogen werden. Meilensteine der Maßnahmen werden unter anderem der Abschluss der Bauarbeiten an 21 von 26 Brücken zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel sowie die Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerkes in Beuel sein.

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In den Baumaßnahmen mit eingeschlossen seien auch weitere notwendige Sanierungsarbeiten an der A59-Brücke, nördlich der Ausfahrt Bonn-Vilich. Diese werden von der Autobahn GmbH durchgeführt und sollen bis Dezember 2026 abgeschlossen sein, so Sülwold. Zum Hintergrund: Bereits im Sommer 2023 musste die genannte Brücke gesperrt werden, weil im Zuge des S13-Ausbaus die Unterführung erweitert werden musste.

Ein Wermutstropfen bei den jetzigen Planungen für die S13-Strecke gibt es allerdings, wie die Bahnvertreter auf Nachfrage am Dienstag zugeben mussten: Der letzte kleinere Abschnitt von Bonn-Beuel bis Bonn-Oberkassel wird nun nicht 2028 fertiggestellt, sondern erst nach 2030. Man habe die Gunst der Stunde genutzt, um 80 Prozent des S13-Ausbaus bis Ende 2026 realisieren zu können, unterstützte auch Norbert Reinkober, Geschäftsführer von go.Rheinland, die Entscheidung der DB InfraGO.

Reinkober sprach in der Folge eine weitere große Herausforderung im Rahmen der Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen an: „Ein stabiler und zuverlässiger Schienenersatzverkehr im Zeitraum der Bauarbeiten ist ein wichtiger Teil der Planungen, die zu erledigen sind.“ Man sei hier bereits in guten Gesprächen mit den Stadtwerken Bonn und den Gemeinden. „Wir müssen gerade in den Berufsverkehrszeiten für eine erhöhte Taktzahl der Stadtbahnen oder für den Schnellbuseinsatz über veränderte Ampelschaltungen nachdenken“, so Reinkober weiter. Aktuell laufe bereits ein Schnellbus-Testlauf, um diese Erfahrungen in die weiteren Überlegungen mit einfließen zu lassen. Weitere Gespräche mit den Kommunen folgen.

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