Tanzbrunnen in KölnSo lief das erste Frauen-Festival von Carolin Kebekus
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Köln – Pfingstmontag war es soweit: Das erste Festival, bei dem nur weibliche Acts auf der Bühne stehen, fand im Tanzbrunnen statt. Organisiert wurde das Ganze durch die Kölner Comedienne Carolin Kebekus – entstanden aus einem Scherz heraus. Kebekus machte zunächst in ihrer Show darauf aufmerksam, dass die Line-Ups bei den meisten Festivals, wie etwa Rock am Ring, größtenteils oder gar rein männlich seien. Man müsse mal ein Festival machen, bei dem nur Frauen auf der Bühne stehen. Aus der scherzhaften Idee wurde ernst. Der Titel zunächst: Ring am Rock. Daraus wurde dann aber das DCKS-Festival. DCKS steht für „Die Carolin Kebekus Show“.
Die Kölnerin höchstpersönlich eröffnete mit ihrer Gruppe Beer Bitches das musikalische Programm des Festivals. Neben Carolin Kebekus gehören Nadine Weyer und Irina Ehlenbeck zu dem Gesangstrio. Alle drei beeindruckten mit ihren Stimmen, mit denen sie Medleys aus Songs von Frauen intonierten wie beispielsweise Lady Gaga, Beyoncé, Lizzo und SXTN. Getanzt wurde dazu von Mädchen aus einer Kölner Ballettschule. Begleitet wurden sie dabei von der DCKS-Show-Band.
Neben Musik auch ein umfassendes Talk-Programm
Das Publikum war zu etwa 90 Prozent weiblich. Obwohl Carolin Kebekus vor dem Festival mehrfach betonte, dass Männer natürlich herzlich willkommen seien. Genauso selbstverständlich, wie Frauen auf Festivals gehen, bei denen die auftretenden Künstler überwiegend männlich sind. „Ich denke, es ist wichtig, dass die Männer wieder gut machen, was wir über Generationen falsch gemacht haben. Darum bin ich gerne dabei, um zu zeigen, dass das immer noch ein wichtiges und aktuelles Thema ist“, so Patrik Marcinek, einer der wenigen Männer am Tanzbrunnen.
Die Moderatorinnen Aminata Belli und Jeannine Michaelsen führten durch den Tag. Denn neben der Musik, gab es auch ein umfassendes Talk-Programm, das etwa auf die folgenden Fragen einging: „ Wie ist es als Musikerin und Künstlerin? Wie geht es Frauen als Unternehmerinnen? Dazu brachten sich unter anderem die Pop-Sängerin Leslie Clio ein und die Stiftungsgründerin Dr. Auma Obama, deren Halbbruder Ex-US-Präsident Barack Obama ist.
Eine Aufforderung zum Tanz
Nach den Beer Bitches folgte im musikalischen Programm die Sängerin Donia Touglo. Ihre Musik ist gar keinem Genre zuzuordnen. Sie singt in Ewe. Eine Sprache aus ihrem Geburtsland Togo. Aber auch auf Englisch und teilweise auf Deutsch. Der Sound reicht von Elektro- und Afro-Beats über Psychedelic und Neo-Soul. Das Publikum ging begeistert mit und ließ sich von den Klängen tragen. „Lasst und tanzen“, so die Aufforderung Touglos. Bei den Beats konnte keiner im Publikum widerstehen. Die Sängerin selbst nutzte die ganze Bühne für ihre Performance.
Mit ihrer roten Gitarre betrat Annie Chops die Bühne, auch sie gab einen Mix der Genres – nun aus RnB, Soul, Hip Hop und Pop, und auch sie hatte die Gäste binnen weniger Augenblicke mit ihrer Soul-Stimme in den Bann gezogen. Etwas später am Abend fühlte sich zumindest ein Teil des Publikums zurück in die Jugend versetzt: Die No Angels begeisterten mit alt bekannten Hits. Die Girlgroup aus den 2000ern ist zu einer Gruppe erwachsener Frauen geworden. Doch sie bewiesen auch damals schon , wie rein weibliche Musik-Gruppen durchstarten können, wenn man sie nur lässt. Die Attraktion des Abend war Lea. Die Singer-Songwriterin durfte das Festival mit Songs über Liebe und Leben schließen.