Sperrungen aufgehobenBombe in Köln-Klettenberg kontrolliert gesprengt
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Köln – Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat die Weltkriegsbombe, die am Dienstag in Köln-Klettenberg gefunden worden war, am Fundort gesprengt. Im Laufe des Abends hatte sich herausgestellt, dass der Blindgänger nicht entschärft werden konnte. Es handelte sich nach Informationen der Stadt um eine Zehn-Zentner-Bombe mit einem Langzeitzünder.
Die Sprengung erfolgte um 1.10 Uhr. Die Reste werden im weiteren Verlauf der Nacht abtransportiert, Straßensperrungen sollen schrittweise aufgehoben werden, so die Stadt.
Anwohnerinnen und Anwohner im Evakuierungsbereich können wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren, nur die Häuser, die direkt neben dem Fundort an der Luxemburger Straße 342 stehen müssen noch auf Schäden untersucht werden, bis sie freigegeben werden können.
In der eingerichteten Anlaufstelle der Stadt warteten zwischenzeitlich mehr als 200 Menschen, die Feuerwehr führte nach Angaben der Stadt vor der Sprengung 68 Krankentransporte durch. Auch bei der Rückkehr der Evakuierten unterstützt die Feuerwehr durch Krankentransporte. Insgesamt mussten etwa 7200 Personen ihre Wohnungen verlassen.
Um die Sprengung abzusichern brachten die Einsatzkräfte rund 50 Kubikmeter (das entspricht etwa 70.000 Kilogramm) Sand an den Fundort. Gleichzeitig wurden rund 120.000 Liter Wasser am Einsatzort in Säcke gefüllt, die ebenfalls benötigt wurden.
Erschwerte Bedingungen durch Regen
Wegen des Langzeitzünders der Bombe musste schnell gehandelt und die Fliegerbombe noch am Dienstag entschärft oder gesprengt werden. Dafür musste der Gefahrenbereich abgesperrt und in einem 500-Meter-Radius evakuiert werden.
Das Ordnungsamt hat den zweiten Klingeldurchgang um 18 Uhr beendet. Eine Familie habe dabei mit Amtshilfe der Polizei aus ihrer Wohnung geholt werden müssen, so ein Stadtsprecher. Und auch der Regen und die einsetzende Dunkelheit erschwerte die Arbeit des Kampfmittelbeseitigungsdienstes und des Ordnungsamtes.
Die Luxemburger Straße war vollständig zwischen Sülzburgstraße und Militärringstraße gesperrt.
Laut Stadt waren unter den zu Evakuierenden zwei positive Corona-Fälle und neun Corona-Verdachtsfälle ermittelt worden. „Diese Personen wurden isoliert evakuiert und untergebracht“, so ein Sprecher.
Die KVB hatte Pendelverkehr zur Anlaufstelle im Südstadion eingerichtet, um die Evakuierung zu unterstützen. Die Busse holten die Menschen an der Ecke Sülzgürtel/Luxemburger Straße ab und brachten sie von dort direkt zur Anlaufstelle am Südstadion. Es galten die Regeln der Corona-Schutzverordnung, das heißt: Eine textile Mund-Nase-Bedeckung war im Bus zu tragen. Auch in der möglichen Warteschlange vor der Anlaufstelle war der Mindestabstand von 1,50 Metern einzuhalten und eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.
Verschiedene KVB-Linien von Sperrungen betroffen
Betroffen von der Sperrung in der Nacht waren die KVB-Linien 13 und 18 sowie die Buslinie 142. Die Linie 18 verkehrte zwischenzeitlich nicht zwischen den Haltestellen Eifelwall und Hürth-Hermülheim. Die Linie 13 fuhr hingegen den normalen Linienweg aus Ehrenfeld kommend bis zur Haltestelle Zülpicher Straße/Gürtel. Von dort aus bog sie auf den Gürtel ab und fuhr bis zur Endhaltestelle der Linie 9 am Hermeskeiler Platz.
Wegen der Straßensperrungen sollte der gesamte Bereich großräumig umfahren werden. (red)