Zwölf Ex-Studentinnen erheben schwere Vorwürfe gegen einen Professor in Köln. Der Asta in Köln ruft nun zu einer Demo auf. Bereits im Dezember wurden die Vorwürfe publik.
Sexuelle BelästigungKölner Studierende fordern Entlassung von Professor
Unter dem Motto „Null-Toleranz-Protest“ ruft der Asta (Allgemeiner Studierendenausschuss) der Universität am Mittwoch zu einer Demonstration auf. Damit reagiert die Vertretung der Studierenden auf die Vorwürfe gegen einen Professor. Wie berichtet, werfen zwölf ehemalige Studentinnen dem Wissenschaftler sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch vor. Bereits 2019 war das Rektorat erstmals schriftlich über Vorfälle informiert worden. Zwölf Frauen reichten Berichte ein. Das eingeleitete Disziplinarverfahren der Universität ist noch nicht abgeschlossen.
„Für die Betroffenen ist es schlimm, dass sie immer noch im Dunklen tappen“, sagte Asta-Sprecherin Sabrina Osmann. Der Asta fordert die Entlassung des beschuldigten Professors mit sofortiger Wirkung. Weitere Forderungen sind mehr Transparenz und schnellere Abläufe bei der Aufklärung von Machtmissbrauchs-, Belästigungs-, Erniedrigungs- und Diskriminierungsfällen.
„Wir dürfen uns zum aktuellen Fall nicht äußern“, sagte Elisabeth Hoffmann, Sprecherin des Rektorats, angesichts des laufenden Verfahrens. Warum das Verfahren so lange dauere, will die Universitätsleitung nun in einer Erklärung über das Procedere auf ihrer Internetseite darstellen. „Wir sind auch für Null-Toleranz“, betonte die Sprecherin.
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Die Vorwürfe gegen den Professor machte erstmals das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ im Dezember öffentlich. Der Mittvierziger habe sich laut einer Doktorandin ihr gegenüber unter anderem in Unterhose gezeigt und sich von ihr privat in einen Stripclub begleiten lassen. Auch von übergriffigen verbalen Äußerungen berichteten die Frauen.
Nach Auskunft der Asta-Sprecherin seien sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch an Universitäten durchaus ein Problem. Das resultiere auch aus Abhängigkeiten in der Hierarchie. „Nach dem Spiegel-Bericht haben sich weitere betroffene Frauen gemeldet“, sagte Osmann. Laut Genderreport der Kölner Uni betrug der Professorinnenanteil 2020 29 Prozent.