Eine Bauzeit von „nur“ sieben Jahren und die geringsten Kosten gaben den Ausschlag für die Variante. Nun ist die Politik noch am Zug.
Neubau in KölnVariante für Brücke bei Rodenkirchen festgelegt
Die Rodenkirchener Brücke ist ihrer Aufgabe immer weniger gewachsen. Die Autobahn GmbH hat sich nun festgelegt: Nach der Prüfung von sieben Varianten hat man sich für diejenige entschieden, die die Trasse der A 4 im Bereich der Rodenkirchener Brücke um etwa eine Fahrbahnbreite nach Norden verschieben wird. Der restliche Ausbau erfolgt laut Autobahn GmbH „grundsätzlich symmetrisch“. Die Erweiterung sieht eine achtspurige Trassenführung vor. Ein Neubau sei zwingend, weil die Statik der alten Brücke weitere Spuren nicht zulasse.
„Geringste Bauzeit“ von sieben Jahren
Im Vergleich zu allen anderen Varianten weise die nun beschlossene gleich mehrere Vorteile auf, wird seitens der Autobahn GmbH argumentiert. Zum einen ist sie mit den geringsten Baukosten verbunden, zum anderen rechnet man mit einer Bauzeit von „nur“ sieben Jahren – eine „vergleichsweise geringe“ Bauzeit. Zudem könne die Verkehrsführung kann während der Bauphase einfacher sichergestellt werden als bei anderen Varianten. Die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsstudie zeigten, dass die Vorzugsvariante auch aus umweltfachlicher Sicht die verträglichste Variante sei.
Als nächster Schritt folgt die Entwurfsplanung. Gegenüber der Vorplanung sind hier noch begrenzt Verschiebungen möglich. Der Vorentwurf ist die Grundlage für die anschließende Genehmigungsplanung und die Planfeststellung, über die die Politik entscheiden muss.
Widerstände im Bund und in der Region
Dann erst kann mit der Ausführungsplanung und der Umsetzung begonnen werden. Als frühester Baubeginn scheint momentan 2034 oder 2035 möglich, entlang der Trasse liegen private Grundstücke, über die verhandelt werden muss. Eine erste Kostenschätzung liegt bei etwas über 700 Millionen Euro.
Bei der Ampel-Koalitionsrunde zur Klima- und Verkehrspolitik Ende März wurde auch die Beschleunigung mehrerer Autobahn-Ausbauprojekte rund um Köln diskutiert. Betroffen waren Abschnitte der A1, A3, A4, A59/559 und das Autobahnkreuz Köln-Süd. Nicht auf der Liste stand zu diesem Zeitpunkt die Rodenkirchener Brücke.
Zudem gibt es im Bundestag wie regional erhebliche Widerstände gegen einen Neubau. Der Kölner Bundestagsabgeordnete der Grünen, Sven Lehmann, hatte die Planungen mehrfach als nicht mehr zeitgemäß kritisiert, zugrundeliegende Verkehrsdaten müssten neu erhoben werden. Auch bei den direkt betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern sorgen die Pläne für heftige Kritik. Dort haben sich bereits Initiativen gegen den Bau gegründet. Als Negativbeispiel für die Anwohner wird immer wieder die Leverkusener Brücke genannt.