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„Mit Lärm überschüttet“Kölner beschweren sich wegen Glockenläuten für den Frieden

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Einige Anwohner kritisieren das Läuten der Glocken der Kirche St. Maria Königin.

Kirchenglocken gibt es in Köln viele - vom Dicken Pitter im Dom bis zur kleinen Kapelle in den ländlichen Stadtteilen. In Bickendorf sind die schräg hängenden Glocken gerade dafür verantwortlich, dass der Turm drumherum baufällig ist und saniert werden muss. Im Stadtteil Marienburg sorgen die eifrig bimmelnden Glocken gerade für Verwunderung bei manchem Anwohner.

Glocken läuten sehr lange

Übertreiben es die Kirchen in letzter Zeit mit ihrem Geläut? 15 Minuten am Stück, mindestens zweimal am Tag, mit einer Lautstärke von über 70 Dezibel, so läuteten seit einiger Zeit etwa die Glocken in St. Maria Königin. Das schreibt Hilmar Orth an die Pfarrei und diese Zeitung. Der Anwohner fühlt sich gestört. Vom Fluglärm geschädigte Anwohner sollten nicht zusätzlich von Glockengeläut überschüttet werden, ist Orths Meinung.

Orth betreibt seit Jahren eine Fluglärmmessstation genau gegenüber der fraglichen Kirche an der Leyboldstraße, Ecke Goethestraße und diese zeichnet natürlich auch den Kirchenlärm zum Glockenschlag auf. Um 8, 12 und 19 Uhr - Lärm ist natürlich auch ein subjektives Empfinden.

Pfarramt widersprich genervtem Anwohner

Wissenschaftler bezeichnen Geräusche ab einer Lautstärke von 80 Dezibel als Lärm. Orths tägliche Messungen belegen tatsächlich einen Ausschlag von zum Teil auch über 70 Dezibel zu Uhrzeiten, an denen die Glocken klingen. Laut Orth belegen seine Aufzeichnungen 15 Minuten Dauerläuten. Grundsätzlich ist die Lautstärke in Marienburg seit Jahren unverändert. „Wir läuten aber keine 15 Minuten“, widerspricht Pfarramtssekretär Thomas Warnke.

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Zu besonderen Anlässen wie jetzt zu Ostern oder den anstehenden Feiern der heiligen Kommunion am kommenden Samstag und Sonntag erklingt zum kirchlichen Fest das liturgische Geläut. Tobias Falkenroth, der seit dem 15. August 2020 als neuer Küster für St. Matthias und St. Maria Königin tätig ist, weiß es noch genauer. „Die Glocken sind in beiden Pfarrgemeinden auf fünf Minuten gesetzt. Das ist das höchste der Gefühle. Sie hören natürlich nicht abrupt auf, sondern schwingen nach. Das kann schon einmal, auch je nach Wetterlage, länger nach klingen“, erklärt der junge Küster. Der alte Turm von St. Matthias in Bayenthal, der über 120 Jahre alt ist, hielte mehr Geläut auch nicht aus. Beide Kirchenglocken seien aber gleich geschaltet.

Erzbistum will Glockenläuten für den Frieden

Dennoch wird tatsächlich seit einiger Zeit mehr geläutet. Wenn auch anders als Orth vermutet. Seine wohl nicht ernst gemeinte Theorie, dass „man wohl der Austrittswelle mit extremem Geläute entgegen arbeiten will“, dementierte die Pfarrgemeinde. Tatsächlich wird allabendlich seit fast zwei Monaten um 19 Uhr jeweils für fünf Minuten geläutet.

Alle Kirchengemeinden im katholischen Erzbistum Köln sind aufgerufen, an jedem Tag die Glocken für den Frieden in der Ukraine läuten zu lassen. Das akustische Zeichen als Mahnung für den Frieden in der Ukraine sollte eigentlich bis Ostern erklingen. Alle hoffen, es hört bald auf. „Besser noch, es hätte nie anfangen müssen“, so Falkenroth.