Seit Mitte Januar wird der Fall um den brutalen Tod der 31-Jährigen vor dem Landgericht neu aufgerollt. Angeklagt ist der Geliebte der Getöteten.
Prozess in KölnFall um verbrannte Frauenleiche neu aufgerollt — Autowäscher mit erschreckenden Details
Den gelben Fiat zu reinigen, war ein blutiges Geschäft. Das verwundert nicht, war doch vermutlich auf dem Beifahrersitz im Dezember 2020 eine Frau mit zwei Kopfschüssen getötet worden, deren verbrannte Leiche in Rheinland-Pfalz gefunden worden war. Der Anruf einer Spaziergängerin bei Polizei und Feuerwehr im beschaulichen Mayen hatte das Drama öffentlich gemacht. Bei Ochtendung lag neben einem Weg eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche. Erst in der Gerichtsmedizin stellte sich abschließend heraus, dass es sich um eine Frau handelte. Später wurde klar: Das Opfer lebte in Rheinland-Pfalz in dem kleinen Ort Kruft und hatte private Kontakte in die Domstadt.
Seit Mitte Januar wird der Fall um den brutalen Tod der 31-Jährigen vor dem Landgericht neu aufgerollt. Angeklagt ist der damalige Geliebte der Frau. Er soll die Frau heimtückisch ermordet haben, indem er sie durch die offene Beifahrertür oder das offene Beifahrerfenster erschossen haben soll. Eine erste Verurteilung des Mannes zu einer elfjährigen Haftstrafe wegen Totschlags hatte der Bundesgerichtshof im Mai vergangenen Jahres aufgehoben und zur Neuverhandlung an das Landgericht zurückverweisen.
Über drei Jahre nach der Tat war die Erinnerung eines Autowäschers, der den gelben Fiat kurz nach der Tat gereinigt hatte, alles andere als frisch. Immer wieder mussten ihm Gericht, Staatsanwaltschaft, Nebenklagevertreter und Verteidigung aus seinen Aussagen bei der Polizei im Januar 2021 vorhalten.
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Der Zeuge erinnerte sich von sich aus aber noch an Blutspuren im Innenraum des Fahrzeugs. Vor allem im Bereich des Beifahrersitzes habe es Blutspitzer am Fahrzeughimmel, an der Innenseite der Beifahrertür sowie im Fußbereich gegeben. „Er hat gesagt, dass er Streitigkeiten mit einem Freund hatte, und dass dem die Nase gebrochen war und das geblutet hat“, sagte der Zeuge über eine Dolmetscherin.
Geschlagen und bestohlen
Was der 41-Jährige auch noch erinnerte, war, dass der Angeklagte darauf bestanden habe, dass der Zeuge den Beifahrersitz ausbaue und richtig mit Wasser reinige. Das sei alles andere als üblich. Aber der Angeklagte, der neben ihm gestanden und Kaffee getrunken sowie geraucht habe, habe das so gewollt. „Er hat gesagt, ich soll den raus montieren und mit Wasser sauber machen“, sagte der 41-Jährige. Oberflächlich habe er nicht erkennen können, dass der Sitz mit Blut vollgesaugt gewesen sei. Doch dann sei da „überall Blut“ gewesen. „Das Wasser war blutgefärbt“, das aus dem Sitz gelaufen sei, sagte der Zeuge. Den Rest des Fahrzeugs habe er ganz normal mit einem Lappen und Reinigungsmittel gereinigt.
Dabei habe er auch eine Haarspange mit einer Perle gefunden. „Aber die habe ich weggewischt“, sagte der Zeuge. Auch im Kofferraum habe er sauber gemacht. „Aber da war kein Blut“, sagte der 41-Jährige. Dabei soll die Leiche im Kofferraum des Fahrzeugs nach Ochtendung transportiert worden sein. Bei einem Ortstermin in Keller des Landgerichtes wurde beim ersten Verhandlung der Ablauf nach gestellt. Dass die Beziehung zwischen dem Angeklagten und dem späteren Opfer, die wohl seit Februar 2020 bestanden haben soll, in den letzten Monaten etwas konfliktbehaftet war, das sagte eine 27 Jahre alte Polizeibeamtin aus Koblenz aus.
Die Frau teilte dem Gericht mit, dass das spätere Opfer vor der Tat Anzeige gegen den Angeklagten erstattet habe. „Die Geschädigte hatte angegeben, vom Angeklagten geschlagen und bestohlen worden zu sein“, sagt die Beamtin. Beide hätten ein Auto kaufen wollen. Hierzu habe der Angeklagte Geld mit ihrer Karte abgehoben. Ein Auto sei aber nicht gekauft worden und der Angeklagte habe das abgehobene Geld dann für sich behalten. Als es darüber zum Streit gekommen sei, habe er sie „ins Gesicht geschlagen“, sagte die Beamtin.
Der Prozess wird fortgesetzt.