Prozess in KölnDrach-Verteidiger monieren schlafenden Schöffen
Köln – Dass der Prozess gegen Schwerverbrecher Thomas Drach langweilig ist, würde jeder Prozessbeobachter bestreiten. Einem Schöffe in dem Mammutverfahren ist es möglicherweise nicht spannend genug. Der Mann soll in einer Gerichtsverhandlung mehrfach eingeschlafen sein. Dies monieren die Verteidiger und stellten bei der Fortsetzung des Prozess im Landgericht einen Befangenheitsantrag gegen den Schöffen. Der erste Antrag kam von der Verteidigung des Mitangeklagten, dann schloss sich auch der Anwalt von Thomas Drach an. Er sagte, er habe auch gesehen, wie der Mann eingenickt war. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass sie dies nicht gesehen habe. Eine Entscheidung des Gerichtes steht noch aus.
Erneut startet der Prozess verspätet
Der Prozess ging am Freitag wieder einmal deutlich verspätet los, weil der Mitangeklagte erneut über starke Schmerzen klagte. Erst als der Richter aus seinem Privatschrank in seinem Zimmer zwei Schmerztabletten holte und der Mitangeklagte sie einnahm, konnte die Verhandlung starten. Bereits im März hatte der Mann über starke Schulterschmerzen geklagt und wurde in der Uni-Klinik untersucht. Damals wurde die Verhandlung abgebrochen. Reemtsma-Entführer Drach wirkt, so empfinden es Prozessbeobachter, ziemlich angespannt. Ein Ex-Mithäftling hatte Drach Anfang der Woche schwer belastet. Drach habe ihm gegenüber einige der angeklagten Taten zugegeben.
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Nach dieser Aussage hat sich das Verhalten von Drach verändert. Der Angeklagte gab sich zuvor selbstsicher und gelassen, nun wirkt er nervös. Das Verfahren umfasst die Aufklärung von vier Raubtaten. Dazu gehören neben den zwei Fällen am Flughafen und bei Ikea, auch bewaffnete Raubüberfälle auf Geldboten in Frankfurt am Main und Limburg an der Lahn.