Auch die Vize-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) war bei der Kundgebung in der City dabei.
Protest in der City100 Meter lange Ukraine-Fahne gegen den Angriffskrieg
Mit einer 100 Meter langen ukrainischen Fahne protestierten Hunderte Menschen am Samstag in der Innenstadt gegen den russischen Angriffskrieg. Der Verein Blau-Gelbes Kreuz hatte zu der Demonstration mit anschließender Kundgebung auf dem Rudolfplatz unter dem Motto „Schützt Menschenleben – Solidarisiert Euch mit der Ukraine“ aufgerufen. Auf Plakaten in deutscher und englischer Sprache standen Parolen wie „Stoppt den Vernichtungskrieg“ oder „Stand with Ukraine“.
Demo-Leiterin Julia Chenusha forderte mehrmals, schneller Waffen zu liefern: „Verzögerungen kosten Menschenleben. Wir brauchen dringend die Taurus-Marschflugkörper, um uns vor den russischen Raketen besser schützen zu können.“ Vereinsvorsitzende Linda Mai: „Unsere Heimat brennt. Jetzt werden wir mit Raketen aus Nordkorea und Drohnen aus Iran angegriffen. Was wird demnächst aus China kommen?“ Putin könne nur mit Waffengewalt gestoppt werden. Sollte er siegen, würde er auch weitere Länder angreifen.
Iryna Nalyvaiko war aus Essen zur Demonstration angereist. Die vor dem Krieg geflüchtete Frau befürchtet, dass die Unterstützung für die Ukraine nachlassen könnte. „In den letzten Tagen sind fünf Menschen durch russische Raketen in meiner Heimatstadt ums Leben gekommen, über 30 wurden schwer verletzt.“ Eine polnische Demonstrantin hatte eine ukrainische Flagge an ihrem Kinderwagen befestigt. „Ich bin hier, um meine Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. Wir Polinnen und Polen wissen, was es heißt, von Russland bedroht zu werden.“
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Die Sängerin Kristina Shon stimmte zweimal die Hymne der Ukraine an. Dazwischen knieten die Demonstranten nieder und gedachten der gefallenen Soldaten. Auch Vertreter der Landes- und Bundespolitik nahmen an der Demonstration teil und bekräftigten ihre Solidarität.
„Die riesige Ukraine-Flagge, die heute durch die Kölner Innenstadt getragen wird, steht für den unbedingten Willen der Ukrainerinnen und Ukrainer in einem freien und selbstbestimmten Land zu leben“, sagte Nathanael Liminski (CDU), Chef der Staatskanzlei in Düsseldorf und Schirmherr des Vereins Blau-Gelbes Kreuz. NRW stehe mit Tag eins des russischen Überfalls fest an der Seite der Ukraine. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur ließ ebenfalls keinen Zweifel an der Unterstützung der Ukraine aufkommen: „Die Ukraine muss alles bekommen, was sie braucht – einschließlich der Lieferung weiterer Waffen.“
Die Kölner Bundestagsabgeordnete Serap Güler (CDU) forderte Kanzler Scholz auf, endlich grünes Licht für Taurus zu geben. „Das ist nicht kriegsgeil, das ist friedensgeil.“ Am 24. Februar soll anlässlich des zweiten Jahrestags der Überfalls auf die Ukraine eine weitere Solidaritätskundgebung auf dem Roncalliplatz stattfinden.
Am Rande der Abschlusskundgebung warb der Verein für sein Projekt „Wärme schenken“. Der Winter in der Ukraine ist lang und hart. Viele Menschen sind durch gezielte Angriffe Russlands von der Energieversorgung abgeschnitten und frieren in ihren dunklen Wohnungen oder im Luftschutzkeller. Mit einer Spende für verschiedene Wärme-Pakete kann man die Menschen im Kampf gegen die Kälte unterstützen. Mehr Informationen im Netz.