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Köln-LongerichNeue KVB-Leihradzone macht Radlern das Leben schwer

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Eine Leihradstation für alle Anbieter gibt es im Seidenmacherinnengäßchen in der Altstadt. Vorbild für Nippes? 

Longerich – Das 2015 gestartete Leihrad-System der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), „KVB-Rad“, wird größer – und doch gleichzeitig kleiner: In Zukunft sollen die per Smartphone-App buchbaren Flitzer im kompletten Stadtgebiet unterwegs sein, und nicht mehr nur (im Fall des linksrheinischen Stadtgebietes) innerhalb des Militärrings. Bereits im November 2018 hatte der Verkehrsausschuss entschieden, das System in den folgenden Jahren auf ganz Köln auszuweiten.

96 Leihstationen im Stadtgebiet

In Zukunft sollen Nutzerinnen und Nutzer an 96 Ausleih- und Rückgabe-Stationen im kompletten Stadtgebiet Räder mieten und zurückgeben können; in der „Flexzone“, die aus der Innenstadt und angrenzenden citynahen Stadtteilen besteht, sogar an einem beliebigen, stationsungebundenen Ort. Mit dem Modell reagiert die KVB auf die in den Außenbezirken im Vergleich zur City und ihrer Umgebung schwächere Nutzung der Räder, auf zugleich viel größerer Fläche.

50 dieser Stationen, an denen jeweils bis zu zehn Räder Platz finden, wollen Verwaltung und KVB in einem ersten Schritt nun einrichten. Einer der Standorte entsteht in Longerich, an der Longericher Straße/ Ecke Hansenstraße gegenüber der Kirche St. Bernhard. Hier liegt, aus Nippeser Bezirkssicht, zugleich der Pferdefuß der neuen Regelung: Bei der System-Erweiterung auf ganz Köln würde Longerich – wie auch das Niehler Industriegebiet – aus der „Flexzone“ hinausfallen, und nur noch über Ausleih- und Rückgabe-Stationen erschlossen.

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Dort, wo der blaue Container an der Longericher Straße steht, soll die neue Leihradstation in Longerich eingerichtet werden. 

Räder nicht überall abstellen

Man kann dann dort die Räder nicht mehr an einem beliebigen Punkt abstellen, wie es bisher der Fall ist. Neben jener an der Longericher Straße sollen im Stadtbezirk Nippes beim späteren Systemausbau zwei weitere Stationen eingerichtet werden. Wo ist noch nicht klar. Alle anderen Stadtteile im Bezirk Nippes sind Teil der flexiblen Ausleih- und Rückgabezone. Einstimmig votierte nun die Bezirksvertretung Nippes zwar für die Einrichtung des neuen Ausleih- und Rückgabestandorts in Longerich. Zugleich verabschiedete sie auf Antrag des Nippeser Bezirks-Fünferbündnisses aus Grünen-Fraktion, FDP, Linken, den Klimafreunden und der Wählergruppe Gut einen Zusatzantrag: Die „Flexzone“ möge wieder, wie bisher, bis zum Militärring reichen und somit Longerich einschließen.

„Gerade in den Randbezirken muss die Fahrradinfrastruktur attraktiver werden, statt den Zugang zu erschweren“, so die Antragsteller um Grünen-Fraktionschef Max Beckhaus. „Weite Fußwege zur Station sind ein Hemmnis für die Bürgerinnen und Bürger, das Angebot anzunehmen.“ Und Vize-Bezirksbürgermeister Marc Urmetzer (FDP) merkte an: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand aus der östlichen Longericher Gartenstadt den kilometerweiten Fußweg bis zur Hansenstraße in Kauf nimmt, um dort ein Rad auszuleihen.“

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Flexzone soll angepasst werden

Wenngleich die Ausschreibung für die Stations-Ausrüstung schon angelaufen sei, hoffe man dennoch, bei der Flexzone noch etwas bewirken zu können. Das überarbeitete KVB-Leihradsystem, das zukünftig im kompletten Kölner Stadtgebiet verfügbar sein wird, arbeitet mit zwei verschiedenen Zonen: einer Flex- und einer Standortzone. Innerhalb der Flexzone können Nutzer nach der Ausleihe die Fahrräder an jedem beliebigen Ort im öffentlichen Straßenland zurückgeben. Außerhalb der Flexzone, nämlich in der Standortzone, kann man die Miete nur an fest definierten Ausleih- und Rückgabepunkten beenden. Es ist ebenfalls möglich, die an den festen Standorten gemieteten Räder innerhalb der Flexzone zurückzugeben, und umgekehrt.

Die Flexzone umfasst die komplette Innenstadt und angrenzende Gebiete: In den Stadtbezirken Rodenkirchen und Lindenthal bildet der Militärring hierfür die Außengrenze. In den Bezirken Ehrenfeld und Nippes ist die Grenze der Flexzone dagegen enger gezogen; sie folgt dort der Güterzugtrasse der HGK. Bislang geht die Grenze der linksrheinischen Flexzone einheitlich bis zum Militärring (in Niehl bis zu dessen Fortsetzung, der Bremerhavener Straße). Im neuen System würden auf diese Weise Longerich und das Niehler Industriegebiet aus der Zone fallen.

Alt-Niehl bleibt Teil der Flexzone

Ab dem Niehler Ei folgt die „neue“ Flexzone nach wie vor der Bremerhavener Straße; das bedeutet, dass Alt-Niehl nach wie vor ein Teil von ihr sein wird. Der Stadtbezirk Chorweiler, in dem es das Rad-Verleihsystem bisher gar nicht gibt, wäre durch die Systemerweiterung aufs komplette Stadtgebiet erstmals integriert – wenn auch „nur“ als Teil der Standortzone, die das restliche Stadtgebiet außerhalb der Flexzone umfasst. Das KVB-Leihradsystem ist Smartphone-gestützt.

Per App können Nutzer Räder mieten. Jede angefangene halbe Stunde Mietdauer kostet einen Euro, pro Tag werden jedoch höchstens neun Euro fällig. Wahlweise ist ein Monatstarif für zehn Euro buchbar, bei dem dann 30 Minuten pro Mietvorgang gratis sind. Abo-Kunden von Bus und Bahn haben ebenfalls pro Ausleihe eine halbe Stunde freie Fahrt.www.kvb-rad.de