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Zwei KVB-Linien als ErsatzDas ändert sich durch die Sperrung der Mülheimer Brücke

Lesezeit 4 Minuten
In den kommenden Monaten steht auf der Mülheimer Brücke jede Menge Arbeit an.

In den kommenden Monaten steht auf der Mülheimer Brücke jede Menge Arbeit an.

Sieben Monate lang ist die Mülheimer Brücke für Bahnen der KVB gesperrt. Für die Fahrgäste gibt es dadurch einiges zu beachten.

Von den großen Bauarbeiten, die in den kommenden Monaten auf der Mülheimer Brücke anstehen, ist am Dienstag nach Ostern noch nicht viel zu sehen. Das wird sich in den kommenden Tagen schnell ändern. Denn dann wird auf der viel befahrenen Brücke Hochbetrieb herrschen. In den kommenden Monaten gibt es schließlich einiges zu tun.

Was passiert auf der Mülheimer Brücke?

Seit Dienstag läuft auf der Mülheimer Brücke die Phase 2b der Generalinstandsetzung. Der Plan: Bis November soll die gesamte Gleisinfrastruktur ausgetauscht werden. Insgesamt werden 4500 Meter Schiene ausgetauscht. Unter anderem wechselt die KVB auch zwei Weichen und eine Gleiskreuzung zur Verzweigung der Linien 13 und 18 im linksrheinischen Bereich aus. Durch den Einbau einer neuen Schienenlagerung und eine Gleisoptimierung im Weichenbereich soll auch der Lärmschutz verbessert werden. Weil in großen Teilen der Brücke Signale und Gleiseinbauten demontiert werden müssen, wird auch die Oberleitungsanlage weitgehend entfernt, um die Brückenelemente ungehindert bewegen zu können. Die Erneuerung der Oberleitungsanlage bedeutet auch den Austausch von etwa 2300 Meter Fahrdraht.

Grafik Mülheimer Brücke

Grafik Mülheimer Brücke

Für den Stadtbahnverkehr ist die Brücke durch die Bauarbeiten sieben Monate lang gesperrt. Das hat zahlreiche Änderungen des Fahrplans und der Streckenführung zur Folge. Wer mit den Bahnen der KVB sonst auf den Linien 13 und 18 unterwegs ist, muss in den kommenden Monaten umplanen.

Was müssen Fahrgäste wissen?

Linie 13

Die Linie 13 fährt im linksrheinischen Stadtgebiet nur noch zwischen den Haltestellen „Sülzgürtel“ und „Slabystraße“. Im rechtsrheinischen Stadtgebiet fährt die Linie 13 nicht.

Linie 18

Für Bahnen die aus Bonn oder Brühl kommen, endet die Fahrt vor der Mülheimer Brücke an der Haltestelle „Slabystraße“, von dort fährt sie den gleichen Weg zurück. Rechtsrheinisch fährt die Linie 18 zwischen den Haltestellen „Mülheim Wiener Platz“ und „Thielenbruch“.

Linie 3

Die Stadtbahn-Linie 3 wird ganztägig bis Thielenbruch verlängert.

Provisorische Bahnlinien

Um den Rhein zu überqueren, können Fahrgäste wie gewohnt die Stadtbahnlinien 3 und 4 nutzen. Zusätzlich richten die KVB die Ersatzbuslinien 118 und die provisorischen Stadtbahnlinien 14 und 19 ein.

Linie 118

Die Linie 118 führt in einem Rundkurs von der Haltestelle „Mülheim Wiener Platz“ über die Zoobrücke zu den Haltestellen „Zoo/Flora“, „Neusser Straße/Gürtel“, Amsterdamer Straße/Gürtel“, „Boltensternstraße“ und wieder zurück.

Linie 14

Die KVB-Linie 14 soll die Linie 4 entlasten und fährt von der „Keupstraße“ über „Neumarkt“ bis zum „Ebertplatz“ und dann zurück nach Mülheim.

Linie 19

Die provisorische Linie 19 führt zwischen „Klettenbergpark“ und „Ebertplatz“ über die Ringstrecke.

Was gilt für den Fuß- und Radverkehr?

Der Fuß- und Radweg auf der Nordseite der Mülheimer Brücke ist durchgängig befahrbar. An den beiden Enden der Trennung der Bahnlinien stellen die Verkehrsbetriebe ihre KVB-Räder verstärkt zur Verfügung.

Was passiert mit dem Autoverkehr?

Bereits seit Februar ist die Mülheimer Brücke für Autos in Fahrtrichtung Mülheim gesperrt. Das wird bis November so bleiben. Eine Umleitung über die Zoobrücke ist eingerichtet. In Richtung Innenstadt bleibt die Brücke weiterhin befahrbar.

Was bedeuten die Maßnahmen für die KVB?

Für die ohnehin knappe Personalsituation der Verkehrsbetriebe bedeuten die Maßnahmen auf der Mülheimer Brücke eine zusätzliche Herausforderung. Denn das Konzept des Schienenersatzverkehrs erfordert einen erhöhten Personalbedarf als der übliche Regelbetrieb. Im Sommer steht zudem die Fußball-Europameisterschaft in Köln an, die KVB wird an den Spieltagen auch dort zusätzliche Bahnen einsetzen müssen. Wie die KVB jüngst ankündigten, wird sich die Personalsituation allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte entspannen. „Im Busbereich haben wir einen Subunternehmer beauftragt, der den Schienenersatzverkehr für uns leistet“, kündigte KVB-Chefin Stefanie Haaks bei der Präsentation der Fahrgastzahlen im März an.

Was kostet die Sanierung?

Die KVB kalkuliert ihre Projektkosten für den aktuellen Bauabschnitt aktuell mit 18,6 Millionen Euro. Hiervon entfallen etwa 20 Prozent auf die Planung, 80 Prozent entfallen auf Material und Arbeitsleistung. Von den KVB-Kosten tragen der Bund 50 Prozent und das Land Nordrhein-Westfalen 10 Prozent.

Die gesamte Sanierung der Mülheimer Brücke, die bis 2026 abgeschlossen sein soll, kostet die Stadt rund 301,5 Millionen Euro. Davon entfallen etwa zwei Drittel der Kosten auf die Straße und ein Drittel auf die Schienenverbindung. Insgesamt unterstützt das Land NRW die Stadt Köln bei der Brückensanierung mit 105 Millionen Euro.