Am Ende der Sanierung soll laut Verkehrsdezernent Ascan Egerer eine einspurige Kfz-Verkehrsführung stehen.
Fahrradspur ist das ZielLand NRW fördert die Sanierung der Mülheimer Brücke mit mehr als 100 Millionen Euro
Einen übergroßen Scheck wie bei Gewinnspielsiegern gab es nicht, aber die große Summe von 44 Millionen Euro für die Stadt Köln. Einen Zuwendungsbescheid des Landes NRW in dieser Höhe übergab der Staatssekretär für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, Viktor Haase, gestern an Kölns Verkehrsdezernenten Ascan Egerer. Mit dem Bescheid wird die Erneuerung der Schieneninfrastruktur der Mülheimer Brücke im Rahmen des Förderprogramms „Kommunale Schiene“ gefördert.
Bis 2031 stellt das Land Fördergelder in Höhe von einer Milliarde Euro bereit. 250 Millionen davon fließen laut Stadt nach Köln. Die aufwendige Sanierung der Mülheimer Brücke, die bis 2026 abgeschlossen sein soll, kostet rund 301,5 Millionen Euro. Davon entfallen etwa zwei Drittel der Kosten auf die Straße und ein Drittel auf die Schienenverbindung. Die Schienenerneuerung kostet also rund 100 Millionen Euro, 44 Millionen Euro gab es gestern vom Land dazu. Die Verbesserung der Straßenverhältnisse fördert das Land im Rahmen der Richtlinien mit 61 Millionen Euro. Insgesamt unterstützt NRW die Stadt Köln bei der Brückensanierung mit 105 Millionen Euro.
Aktuell befinden sich die Arbeiten in der zweiten Bauphase, die laut Sonja Rode, Leiterin des Amts für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau, noch bis zum 14. November andauern wird. In dieser Phase fließt kein Kfz-Verkehr vom Links- ins Rechtsrheinische, lediglich eine Spur führt von Mülheim aus über die Brücke. Ab dem 2. April erfolgt die Trennung der Bahnlinien 13 und 18. Ab dann wird ein umfangreicher Ersatzverkehr eingerichtet, betonte KVB-Vorstand Jörn Schwarze.
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Schwarze ließ es sich nicht nehmen, beim Besuch des Staatssekretärs noch einmal auf das große finanzielle Defizit hinzuweisen, dass die Verkehrsbetriebe durch das 49-Euro-Ticket erleben. Lediglich für das Jahr 2024 gebe es bisher die Zusage, dass die Einnahmeverluste ausgeglichen werden.
Land NRW verfolgt Debatte um neue Verkehrsführung auf der Brücke
Viktor Haase erklärte: „Die Infrastruktur macht uns an vielen Stellen Sorgen. Wir sind gut beraten, sie instandzuhalten und zu modernisieren.“ Der Staatssekretär wohnt selbst in Köln und weiß um die Debatte um die einspurige Führung des Kfz-Verkehrs auf der Brücke nach der Sanierung. „Wir verfolgen die Diskussion mit Interesse und Offenheit“, erklärt er in Richtung von Ascan Egerer. Der Verkehrsdezernent sagte daraufhin, dass es noch keinen politischen Beschluss dafür gebe.
Zuletzt 2019 hatte die Politik die Verwaltung beauftragt, die Brücke so auszugestalten, „dass der Radverkehr zukünftig mit einfachen Mitteln sicher auf der heute jeweils rechten Fahrspur geführt werden kann.“ Egerer und das Mobilitätsdezernat wollen in den nächsten Monaten die Prüfung finalisieren und eine Beschlussvorlage erstellen.
Dass später also nur noch je eine Spur für Kfz und eine für den Radverkehr in jede Richtung führen, ist demnach mehr als wahrscheinlich. Der Dezernent hofft, dass der Beschluss noch vor Ende der Sanierung vorliegt und die neue Spurenverteilung bis zum Abschluss der Sanierung erfolgt. „Das muss das Ziel sein“, so Egerer.