Gehwege und Radstreifen entlang der Berrenrather Straße sollen komfortabler werden, doch der seit 2016 anvisierte Umbau lässt weiter auf sich warten.
Dauerärgernis in Köln-SülzUmbau der Berrenrather Straße lässt weiter auf sich warten
Der Radverkehr in Sülz muss sicherer werden. Das Ziel ist schon seit langer Zeit klar. Von West nach Ost und umgekehrt radeln die Menschen im Viertel über gefährliche Strecken: Auf der engen Zülpicher Straße stürzen Radfahrer leicht aufgrund der dort vorhandenen Straßenbahnschienen. Die Luxemburger Straße wird viel und schnell vom Autoverkehr befahren. Und auch die Berrenrather Straße, auf der ebenfalls viele Autos unterwegs sind, bietet keine Sicherheit in Gestalt von Radwegen. Das sollte längst anders sein.
Umgestaltung der Verkehrsachse in Köln-Sülz ist seit Jahren beschlossen
Bereits im Jahr 2016 hat die Politik die Umgestaltung der Verkehrsachse beschlossen. Es sollen breitere Gehwege und vor allem auch Radspuren entstehen. Doch bislang fehlt vom Umbau jede Spur. Daher hat die Bezirksvertretung Lindenthal nun in ihrer vergangenen Sitzung beschlossen, dass zumindest behelfsmäßig schon einmal Fahrradschutzstreifen auf der Fahrbahn aufgetragen werden sollen. Gleichzeitig sollen die parkenden Autos entlang der Berrenrather Straße zwischen Sülzgürtel und Universitätsstraße halbseitig oder komplett auf die Fahrbahn verlegt werden, um die Gehwege zu verbreitern. Ebenso sollen Schlaglöcher und andere Schäden in der Fahrbahn beseitigt werden.
Die Frage, ob die Stadtverwaltung diese Notlösung noch vor dem geplanten Umbau der Berrenrather Straße, tatsächlich umsetzt, kann sie derzeit allerdings noch nicht beantworten: Die von der Bezirksvertretung beschlossene Installation von Fahrradspuren und die Neuordnung des Parkens auf der 1,2 Kilometer langen Strecke seien aufwändig, schreibt Robert Baumanns, Sprecher der Stadt. Es müssten diverse Verkehrszeichen und Streckenmarkierungen angepasst werden.
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Die Spuren könnten auch nur auf einer einwandfreien Asphaltdecke markiert werden. Daher müsse die Fahrbahn vorher saniert werden. Ob die Stadtverwaltung sich dazu entschließe, diesen Aufwand zu betreiben, hänge davon ab, wie schnell mit dem Beginn der Umbauarbeiten der Berrenrather Straße zu rechnen sei. Um den genauen Zeitpunkt zu bestimmen, müssten die Arbeiten noch mit der Rhein-Energie abgestimmt werden. Noch vor Weihnachten sei dazu aber ein Treffen mit dem Energieversorger geplant.
Rhein-Energie und Telekom seien verantwortlich für die Verzögerung des Umbaus
Trotz der geplanten Absprache ist allerdings wohl nicht damit zu rechnen, dass die Berrenrather Straße in naher Zukunft umgebaut wird. Die Verwaltung hat die Frage der Politik nach dem Zeitplan für den Umbau ebenfalls in der vergangenen Sitzung wie folgt beantwortet: Ursächlich für seine Verzögerung sei die fehlende Mitwirkung der Rhein-Energie und der Deutschen Telekom bei der Planung. „Ein erster Termin mit den betroffenen Leitungsbetreibern fand bereits am 6. Februar 2017 statt“, schreibt die Stadtverwaltung. „Seitdem steht die Verwaltung mit den Versorgungsunternehmen im Kontakt, um die Umgestaltung der Berrenrather Straße gemeinsam umzusetzen.
Spätestens seit den ersten Entwurfsplänen im Jahr 2020 seien den Leitungsbetreibern die Rahmenbedingungen klar gewesen. „Bis heute wurde weder von der Rhein-Energie noch von der Deutschen Telekom eine Ausführungsplanung, also eine konkrete Planung aller Details, für die erforderliche Verlegung der Leitungen erstellt“, so die Verwaltung. Die Gründe dafür seien vielfältig. Zum einen sei die Verlegung der Leitungen in dem vorgesehenen Umfang sehr kostenintensiv. Zum anderen habe der Ukrainekonflikt zu einem Umdenken bei der Planung der Wärmeversorgung geführt.
„Die Verwaltung ist für den Straßenbau auf die Leitungsumverlegung der Versorgungsunternehmen angewiesen“, betont die Verwaltung. Ohne ihre Mitwirkung sei es nicht möglich die Straße umzugestalten und Straßenbäume zu pflanzen. „Erst nach einer genauen Abstimmung mit allen Versorgern sei die Planung der Ausführung abgeschlossen. Danach würde das Bauvorhaben europaweit ausgeschrieben und nach der Auftragsvergabe mit den Auftragnehmern konkret geplant. „Aufgrund der Komplexität und des Bauumfangs ist mit einem Baubeginn etwa zwei Jahre nach Abschluss der Ausführungsplanung zu kalkulieren“, so die Verwaltung.