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KVB, Stromausfall, RheinpegelSo ist die Lage am Freitag nach dem Starkregen in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Geldernstraße Ubahn

Die Haltestelle Geldernstraße in Köln

Köln – Auch zwei Tage nach dem verheerenden Hochwasser sind die Folgen in Köln noch vielerorts zu spüren.

KVB: Noch Probleme auf den Linien 13 und 18

Die KVB hat nach dem Unwetter damit zu kämpfen, dass die überflutete Haltestelle Geldernstraße wieder in Betrieb genommen werden kann. Am Freitag waren Teile der Haltestelle noch überflutet. Über das Wochenende soll das Wasser weitgehend abgepumpt sein, damit wieder eine Durchfahrt für die Bahnen der Linie 13 möglich ist. Dies erhofft sich die KVB für Anfang der kommenden Woche. In einem nächsten Schritt solle dann die Haltestelle provisorisch geöffnet werden, sagte ein Sprecher. Ein- und Ausstieg sei dann wieder möglich. Es sollen Leuchtstrahler aufgestellt, damit die Kunden den Weg finden. Wann die Haltestelle saniert werden kann und komplett in Betrieb geht, ist noch nicht abzusehen. Im Jahr 2017 war die Haltestelle schon einmal überflutet. Probleme gibt es auch auf der viel befahrenen Linie 18 zwischen Köln und Bonn. Dort gibt durch das Unwetter verschiedene Schäden im Bereich Fischenich.

Geldernstraße

Die Haltestelle Geldernstraße in Köln

Einsätze der Feuerwehren

Die Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Kräfte sind weiter stark gefordert. Am Freitagvormittag waren noch 718 Einsätze nicht erledigt. Bis zum Donnerstagabend hatten die Helfer mehr als 3000 Einsätze abgearbeitet. Schwerpunkte in Köln waren am Freitag: Die überflutete Haltestelle Geldernstraße, ein Keller an der Von-Bodelschwinghstraße in Mülheim, in dem 300 000 Liter Wasser stehen, die weiter überflutete S-Bahnunterführung Vitalisstraße ist und ein voll gelaufener Technikraum in der Sporthochschule Müngersdorf. Seit Mittwoch gingen bei der Feuerwehr mehr als 11500 Notrufe ein.

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Situation auf den Kölner Autobahnen

Auf den Fernstraßen rund um Köln gibt es weitreichende Sperrungen. Wie die Polizei mitteilte, sind die Autobahn 1 zwischen den Autobahnkreuzen Köln-West und Bliesheim sowie die Autobahn 61 zwischen den Autobahnkreuzen Kerpen und Meckenheim jeweils in beide Richtungen voll gesperrt. Zudem ist die Autobahn 1 in Fahrtrichtung Köln bereits ab der Anschlussstelle Wermelskirchen nicht mehr befahrbar.

Das Autobahnkreuz Leverkusen ist voll gesperrt. Der Verkehr aus Richtung Köln in Richtung Dortmund wird im Autobahnkreuz auf die A3 abgeleitet. Auf der A61 gibt es eine Vollsperrung zwischen den Autobahnkreuzen Kerpen und Meckenheim. „Die A 61 ist in diesem Bereich bis auf Weiteres nicht befahrbar“, sagte eine Polizeisprecherin.

Die Arbeit der Kölner Polizei

Zur Identifizierung der Leichen und Bearbeitung der Todesfälle im Rhein-Erft-Kreis und in der Eifel hat die Kölner Behörde 45 Ermittler bereitgestellt. Viele von ihnen sind beim Kriminalkommissariat 11, zuständig für Todesermittlungen, tätig. Sie fallen für die tägliche Arbeit einer Mordkommission aus. Auch viele andere Kölner Polizisten helfen in diesen Tagen im Umland bei der Bewältigung der Flutkatastrophe. Die E-Scooter-Kontrollen am Wochenende fallen aus diesem Grund aus.

Fast am Scheitelpunkt: Am Samstag soll das Hochwasser des Rheins wieder zurückgehen.

Hochwasserschutz für die Stadtbahntunnel

Die Stadt Köln plant, Hochwasserschutz an acht Tunneleinfahrten der Kölner Bahnen einzubauen. Damit sollen die Stadtbahntunnel und die Betriebseinrichtungen der KVB auch vor hohen Grundwasserständen geschützt werden. Für die Maßnahme wurden in den vergangenen Tagen umfangreiche Kampfmittelsondierungsarbeiten durchgeführt. Wann genau die Baumaßnahmen beginnen können, blieb am Freitag unklar.

Tote in Kellern: 54-Jähriger starb an Herzversagen

Nach dem Fund eines toten 54-Jährigen im Keller eines Hauses in Longerich am Mittwochabend ist die Obduktion abgeschlossen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sei der 54-Jährige an akutem Herzversagen gestorben. Dies habe die Rechtsmedizin mitgeteilt. Zuvor war auch ein Stromschlag als Todesursache vermutet worden. Im Fall der 72-Jährigen, die am Mittwochabend in einem Keller in Bocklemünd tot aufgefunden wurde, ist die Obduktion noch nicht abgeschlossen.

Stromausfälle in der Stadt

Auch am Freitag waren noch einige Kölner Haushalte ohne Strom. „Wir waren die gesamte Nacht mit rund 180 Mitarbeitern im Einsatz“, teilte die RheinEnergie mit. Die Arbeiten würden auch das gesamte Wochenende weitergehen, hieß es. Es seien noch 80 kleinere Störungen zu verzeichnen. In der Regel handele es sich um einzelne Häuser.

Wasserstand des Rheins

Der maximale Hochwasserstand soll in der Nacht auf Samstag mit rund 8,10 Metern erreicht werden. Danach soll der Wasserstand zurückgehen. Die Hochwasserschutzmaßnahmen laufen planmäßig.

(ta/dha)