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Colonia-ExpressKVB fährt Party-Bahn aufs Abstellgleis

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In auffälliger Lackierung war der Colonia-Express zehn Jahre lang die bekannteste Party-Bahn der KVB.

Köln – Der KVB-Vorstand hat den Colonia-Express aufs Abstellgleis geschickt. „Eingemottet wird er nicht. Alle gebuchten Fahrten finden noch statt“, sagte KVB-Sprecher Matthias Pesch auf Anfrage der Rundschau.

Die KVB wollte von dem Aus für den Party-Express , das vorige Woche entschieden wurde, kein großes Aufheben machen und schrieb lediglich auf der Internetseite für die „ColoniaTours“, dass es „keine privaten Vermietungsgeschäfte“ mehr gebe. So schauten schon einige Buchungswillige in die Röhre. Sie müssen sich nun einen anderen Veranstaltungsort für ihre geplante Feier suchen.

„Die Entscheidung hat ausschließlich wirtschaftliche Gründe“, erklärte Pesch. Der Zug habe seit Jahren ein Defizit eingefahren. Und das will sich der Vorstand offenbar nicht um die Ohren hauen lassen, zumal das Unternehmen kostendeckend arbeiten muss.

Wie hoch das Defizit war, mag die KVB nicht sagen. Immerhin war die Bahn relativ beliebt. Im vergangenen Jahr ist allein der Colonia-Express 169 Mal für private Partys gebucht gewesen. 26 „Abo-Fahrten“ fanden statt, Ausflüge, die die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) vor allem für ihre Abo-Kunden organisierte, etwa in der Weihnachtszeit, zu den Kölner Lichtern oder zu organisierten Motto-Partys.

Keine Partybahnen in Köln mehr

Aber auch alle anderen Partybahnen der KVB stehen nicht mehr zur Vermietung zur Verfügung. So waren Stadtbahnen mit den Serienbezeichnungen 2000, 4000, K5100 und K4500 zu buchen – mit Catering oder auch für teils mehrstündige Stadtführungen. „Das gibt es jetzt alles nicht mehr“, sagte Pesch.

Die klassische Party-Bahn war aber der „Colonia-Express“. Den hatten KVB-Techniker im Jahr 2006 aus den Teilen von zwei alten Achtachser-Straßenbahnen zusammengebaut und mit einem teils dunkelblauen, teils grünen Speziallack versehen. 48 Sitzplätze hatte diese Bahn laut Sitzplan und elf Clubtische. Das Gefährt trat damals die Nachfolge des „Sambawagens“ an, den die Kölner schon zuvor bei verschiedenen Partys im Rollen auf dem Schienennetz der KVB schätzen gelernt hatten.

Ganz endgültig ist die Entscheidung für das Aus des alten Achtachser-Zuges jedoch noch nicht. „Über die interne Verwendung soll noch separat entschieden werden“, deutete Pesch an. Dies könnte bedeuten, dass der Colonia-Express vielleicht doch noch mal zu ganz seltenen Gelegenheiten durch die Stadt rollen darf. Denn technische Gründe für eine Außerdienststellung gebe es für dieses Fahrzeug noch nicht. Auf dem Betriebshof West darf die Bahn deshalb zunächst auch auf den Schienen stehen bleiben.