Krachlederne unter weiß-blauem Himmel: Die Egerländer luden zum Festival an den Tanzbrunnen. Bei bestem Wetter und ausgelassener Stimmung stieg eine ordentliche Party.
Konzert in KölnPublikum feiert die Original Egerländer im Tanzbrunnen
„Musik braucht die Welt“, ruft Ernst Hutter und startet zum 2. Mal in Folge sein Original Egerländer Festival fernab der Heimat in Köln, „in dieser lebensfrohen Stadt und der einmaligen Lokalität des Tanzbrunnens“. Punkt 13 Uhr eröffnet die Blaskapelle Lüchtringen den musikalischen Reigen. Nicht von der Bühne. Die Bläser aus Niedersachsen sind kurz entschlossen zum Eingang umgezogen. Denn vor den Toren stehen da noch mehr als 2000 Menschen, die von Anfang an dabei sein wollen.
Einige haben „all in“ oder per „Erlebnispaket“ bereits den Vorabend mit den Egerländer Musikanten verbracht, wohnen im Orchester Hotel und sind auch Gäste der After-Show-Party. Dazu sind per Vereinspaket viele gekommen, die selber Blasinstrumente spielen – Fachpublikum eben. Und Leute, die gerne Urlaub in der Heimat der Blasmusik machen. Wann, wenn nicht jetzt, kann auch das Dirndl oder die Krachlederne aus dem Schrank geholt werden.
Es ist noch nicht 14 Uhr, da erklingt zum ersten Mal das „Prosit der Gemütlichkeit“. Köln ist ein guter Gastgeber. Blauer, manchmal weiß-blauer Himmel, 30 Grad, das Kölsch fließt in Strömen. Volksfeststimmung. Urlaubsfeeling pur. Als die Südtiroler von Southbrass das Tiroler Lied anstimmen, singen alle mit und fordern lautstark „Zugabe“. Wie bei fast allen Blaskapellen danach.
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Druckluft aus Bonn bringt Stimmung
Aus Bayern stimmt die Tegernseer Tanzmusi zum 4. Mal um kurz nach Vier das „Prosit“ an. „Hier weiß man, wie man Feste feiert“, ruft Edi Graf, „Blasmusikdazwischenschwätzer“ (Graf über Graf), der durch das Festival führt. „Eine Mörderstimmung. Wir freuen uns seit einem Jahr darauf.“
Die Kaisermusikanten aus Österreich punkten mit „Edelweiß“ und dann kommt plötzlich ganz was anderes. „Druckluft“ aus Bonn will den Tanzbrunnen abreißen und bringt Bewegung auf die Bühne – bunt, laut und als Brassband in der Region extrem beliebt. „Que sera“ und „YMCA“ und das Publikum vor der Bühne macht kräftig Party.
Für den Rest des Abends gehört die Bühne den Egerländern – erst der kleinen Besetzung und dann Ernst Hutter mit dem Original. Die Musiker zeigen, was man den Blech- und Holz-Blasinstrumenten so alles entlocken kann und was für großartige Künstler und Solisten sie sind. Big Band Sound, Jazz, Solo – das „Fachpublikum“ honoriert jede Leistung mit Jubel, Applaus, Anerkennung, Zugabe-Rufen. „Wir sehen in strahlende Gesichter“, „es hat sehr viel Spaß gemacht“, freuen sich Vater und Sohn Hutter. „Nehmt das Feeling mit nach Hause“, ruft Ernst Hutter noch und stimmt – „was fehlt noch?“ – vielstimmige Antwort „Die Vogelwiese“- als Zugabe das nach dem Astronautenmarsch beliebteste Lied der Egerländer Musikanten an. Weitere Zugabe-Rufe scheitern. Es ist 22 Uhr.
Nächste „Zugabe“: 1. Juni 2024, Das 3. Original Egerländer Festival – im Tanzbrunnen.