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Winterhilfe für Obdachlose in KölnStadt bittet Bürger um Hinweise auf Menschen in Not

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Eine Person liegt an einer Mauer in einem Schlafsack.

Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland ist neuen Berechnungen zufolge im vergangenen Jahr deutlich gestiegen.

Kälte ist lebensbedrohlich. Deshalb bietet die Stadt Wohnungslosen zusätzliche Schlafplätze. Und bittet die Bürger um Hinweise auf Menschen in Not.

Die Winterhilfe der Stadt Köln hat begonnen. Das zusätzliche Angebot in der kalten Jahreszeit richtet sich an wohnungslose Menschen, die bei normalen Witterungsbedingungen auf der Straße leben und bestehende Übernachtungsangebote ablehnen. Es soll ihnen ermöglichen, sich vor Kälte und Nässe zu schützen und kann auch von Menschen genutzt werden, die sich in Köln aufhalten und keine Ansprüche auf Sozialleistungen haben. Die Winterhilfe besteht bis zum 31. März 2024 und umfasst folgende Angebote:

Übernachtung und Tagesaufenthalt

Wie schon in den Vorjahren können wohnungslose Menschen im Haus Ostmerheimer Straße 220 übernachten. Das vom Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) im Auftrag der Stadt betriebene Angebot hat 72 Schlafplätze. Zwölf davon sind Frauen vorbehalten und befinden sich in einem separaten und geschützten Trakt.

Die Unterkunft ist ganztägig frei zugänglich, kann aber auch über die Fachstelle Wohnen des Amtes für Soziales, Arbeit und Senioren oder durch Weiterleitung über die Träger/Initiativen, Streetwork, Polizei, KVB, Ordnungsamt, Bahnhofsmission oder andere Notschlafstellen vermittelt werden.

Im Haus Ostmerheimer Straße können sich wohnungslose Menschen auch tagsüber aufhalten. Sie erhalten ein warmes Mittagessen und Getränke. Zudem gibt es Duschmöglichkeiten, die Möglichkeit, die eigene Wäsche waschen und trocknen zu lassen, Schließfächer, sowie ein Clearing- und Vermittlungsangebot. Darüber hinaus wird im Tagesaufenthalt für die besonderen Belange von wohnungslosen Frauen der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Köln stundenweise am Tag mit Sozialarbeit vor Ort sein. Die Gäste können sich grundsätzlich 24 Stunden auf dem Gelände aufhalten.

Kältegänge

Auch in diesem Winter gibt es wieder Kältegänge an Tagen mit Temperaturen im Minusbereich. Dabei suchen Mitarbeitende der Stadt, freier Träger und von Ehrenamtsinitiativen in den Abendstunden Plätze auf, die über das Winterhilfetelefon gemeldet wurden oder die als Plätze, an denen sich Wohnungslose aufhalten, bekannt sind. Die angetroffenen Personen werden über die Unterstützungsangebote der Stadt informiert

24 Stunden Winterhilfe-Telefon und Winterhilfe-Postfach

Der SKM bietet in diesem Jahr eine 24-Stunden-Erreichbarkeit über das Winterhilfetelefon und das Winterhilfepostfach an. Hier können Kölner und Kölnerinnen den SKM auf Menschen hinweisen, die sich bei winterlichen Temperaturen auf ihren Schlafplätzen draußen aufhalten. Wintertelefon und Winterhilfepostfach sind an allen Tagen 24 Stunden lang erreichbar; das Wintertelefon hat die Kölner Rufnummer 0221 / 5609 7310. Die Stadt Köln bittet alle Bürger und Bürgerinnen, aufmerksam hinzuschauen und sich bei akut gefährdeten Menschen umgehend an den Rettungsdienst unter 112 zu wenden.

Unterbringung von Tieren

Der Kölner Tierschutzverein in Zollstock bietet auch in diesem Jahr wieder Plätze zur Übernachtung der Hunde von wohnungslosen Menschen an. Für Hunde stehen zehn Plätze pro Nacht zur Verfügung. Die Hunde können abends bis 18 Uhr oder in der Zeit zwischen 20 bis 21 Uhr gebracht werden. Sie übernachten in einem Zwinger mit Fußbodenheizung und werden mit Futter und Wasser versorgt. Jeweils morgens ab 7 Uhr können die Hunde wieder abgeholt werden. Um eine kurze telefonische Absprache unter der Rufnummer 0221 / 381858 wird gebeten.