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Folge des Ukraine-KriegsBrot könnte in Kölner Bäckereien bald 20 Cent mehr kosten

Lesezeit 2 Minuten
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Brot könnte bald 20 Cent teurer werden (Symbolbild).

Köln – 20 Cent mehr können die Produkte beim Bäcker in den nächsten Monaten in Köln kosten. Davon geht Peter Schmitz, Inhaber der Traditionsbäckerei Schmitz und Nittenwilm aus Köln, aus. Grund ist der Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Beide Länder sind weltweit große Getreideexporteure.

Preise für Mehl steigen an

Kölner Bäckereien spüren die Auswirkungen der Krise insbesondere durch steigende Rohstoffpreise. Alexander Onash ist Vorstandsmitglied der Bäcker-Innung für Köln. Er warnt vor einer übertriebenen Reaktion der Kunden in den Supermärkten. „Die Preise für das Mehl werden zwar ansteigen, allerdings machen die Kosten nur einen geringen Anteil des Brotpreises aus.“ Lieferengpässe, in deren Folge das Sortiment reduziert werden müsse, sehe er zur Zeit nicht. Die Energiepreise bereiten Onash schon eher Sorgen. Viele Bäckereien in Köln heizen mit Gas- oder Öl-Öfen. Neben den Personalkosten und den Zutaten sei das auch für den Brotpreis ausschlaggebend.

Kölner Bäckerei: Brot könnte bald 20 Cent mehr kosten

Schmitz von Schmitz und Nittenwilm sieht hingegen durchaus ein Problem in den Mehl-Preisen. Täglich steige für ihn der Einkaufspreis des Mehls, sodass er nicht ausschließen könne, den Produktpreis zu erhöhen. Wenn heute ein Brot zum Beispiel 3,50 Euro kostet, wird er es in der nächsten Monaten etwa für 3,70 Euro verkaufen müssen – vielleicht sogar noch mehr. Zu Beginn des Jahres habe die Kette den Lohn aller Mitarbeitenden erhöht. Schmitz betont, dass die Lohnerhöhung „auf keinen Fall zurückgenommen werden soll.“

Die Öfen der Bäckerei werden mit Gas beheizt. Bis zum Ende des Jahres garantiert ihm die Rheinenergie aber einen stabilen Preis, sodass er diese Sorge im Moment nicht auch noch tragen müsse.

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Dass das Mehl tatsächlich knapp wird, sieht Schmitz aber nicht, sondern sagt: „Im Gegensatz zu den Packungen im Supermarkt sind die Bäckereien wahrscheinlich bevorzugt.“ Auf lange Sicht könne sich das allerdings ändern. Sollte der Krieg noch sehr lange gehen, wäre es für ihn eine Option, das Sortiment zu reduzieren.

Klimaeinflüsse wie anhaltende Trockenheit, können laut Onash zusätzlich den Importbedarf verstärken. (cbp)