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Infografik

Preiswerter Wohnungsbau unwahrscheinlich
Wenig Bewegung bei den Grundstückspreisen in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Die Grundstückspreise in Köln sanken 2024 leicht.

Die Grundstückspreise in Köln sanken 2024 leicht. 

Die Stadt stellt die Grundstückswerte für 2024 vor. Demnach hat die Anzahl an Grundstückskaufverträgen wieder deutlich zugenommen, die Preise sinken leicht.

Es geht, wie fast immer in Statistiken, um Durchschnittswerte. In diesem Fall um die Grundstückspreise in der Stadt Köln: Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte gibt einmal im Jahr Auskunft über die Kaufpreisentwicklung von bebautem und unbebautem Grund und Boden.

Die vielleicht wesentliche Botschaft darin: „Der Kölner Immobilienmarkt zeigt im Jahr 2024 eine Stabilisierung und Erholung in einigen Teilmärkten. Der Einfluss der gestiegenen Finanzierungs- und Baukosten in Verbindung mit der Inflation auf den Immobilienmarkt bleibt zwar schwer kalkulierbar, jedoch scheinen sich die Akteure am Immobilienmarkt mit den veränderten Rahmenbedingungen arrangiert zu haben, was sich in einer steigenden Anzahl von Immobilientransaktionen niederschlägt.“

Linksrheinisch gern 8000 Euro pro Quadratmeter

Was nichts anderes heißt, als dass man sich halbwegs mit den Unsicherheiten und den hohen Preisen abgefunden hat und wieder etwas mehr investiert, wenn auch immer noch sehr vorsichtig. Kaufverträge 7333 Kaufverträge wurden im letzten Jahr geschlossen, eine Steigerung um 22 Prozent oder 1320 Abschlüsse. Damit liegt man allerdings immer noch auf dem drittniedrigsten Wert der letzten Jahrzehnte.

Bodenrichtwerte und Quadratmeterpreise.

Bodenrichtwerte und Quadratmeterpreise.

Den größten Teilmarkt aller Immobilien stellen in einer Großstadt traditionell die Eigentumswohnungen. Beim Weiterverkauf von Bestandswohnungen wechselten die Wohnungen für 4127 Euro den Quadratmeter im Schnitt den Besitzer oder die Besitzerin. Gerade bei den Eigentumswohnungen kommt aber langsam wieder Bewegung in den Markt, nachdem dieser Bereich 2023 fast gänzlich zum Erliegen kam.

Auch der Durchschnittspreis für eine Neubauwohnung gab minimal nach, liegt aber immer noch bei durchschnittlich über 7000 Euro für den Quadratmeter. Je nach Wohnlage deutlich mehr oder auch weniger, in begehrten Stadtteilen vor allem linksrheinisch sind über 8000 Euro für den Quadratmeter durchaus realistisch.

Leichte Tendenz nach oben

Baureife Grundstücke für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser kosten in guter oder sehr guter Lage im Mittel rund 1720 Euro pro Quadratmeter, in mittlerer Lage 900 Euro und in mäßiger Lage 500 Euro. Für Baugrundstücke, auf denen Mehrfamilienhäuser und Geschossbau realisiert wird, lagen die Preise bei 1130 Euro pro Quadratmeter in guter Lage), 1030 Euro in mittlerer Lage und 810 Euro pro Quadratmeter in mäßiger Lage.

Bei den bereits bebauten Grundstücken ist ebenfalls eine leichte Tendenz nach oben zu beobachten, was die Verkaufszahlen angeht. So wurden 2024 insgesamt 1355 Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft, 244 mehr als im Vorjahr. Ein Einfamilienhaus kostete durchschnittlich 645.433 Euro. Allerdings unterscheiden sich die Kaufpreise in den einzelnen Stadtteilen zum Teil erheblich.

Das teuerste Einfamilienhaus auf Kölner Stadtgebiet wurde im Stadtteil Hahnwald für rund 5,5 Millionen Euro verkauft. Die Anzahl der verkauften Mietwohnhäuser stieg im Vergleichszeitraum von 476 im Jahr 2023 auf 533. Die teuerste Eigentumswohnung wurde in der Neustadt/Nord verkauft, der Spitzenpreis lag dort bei 20.140 Euro für den Quadratmeter Wohnfläche – fast das Dreifache des Durchschnittswertes.

Basis für die Besteuerung

Der Bodenrichtwert für Bauland wird, abhängig von den Rechtsvorschriften in den einzelnen Bundesländern, mindestens zum Ende jedes zweiten Kalenderjahres ermittelt. Er ist Basis für die Besteuerung von Grund und Boden. Die Kölner Bodenrichtwerte für Baugrundstücke für den individuellen Wohnungsbau also unbebaute Ein- und Zweifamilienhausbaugrundstücke sind 2024 gegenüber dem Vorjahr im linksrheinischen Stadtgebiet um zehn Prozent und im rechtsrheinischen Stadtgebiet um vier Prozent gesunken. Die Bodenrichtwerte für den Geschosswohnungsbau (unbebaute Mehrfamilienhausbaugrundstücke) sind um fünf Prozent gesunken.