Köln – Blutiges Wochenende in Köln: Mit gleich drei Messerstechereien mussten sich die Polizei und Rettungskräfte beschäftigen – in zwei Fällen sind auch Mordkommissionen gegründet worden.
Nach Angaben der Polizei ist in der Nacht zum Sonntag am Wiener Platz in Mülheim ein 43-Jähriger auf offener Straße erstochen worden. Ein 21-Jähriger habe auf den Mann eingestochen, nachdem es in einer größeren Männergruppe zum Streit gekommen war. Der 43 Jahre alte Mann aus Nigeria starb trotz Not-Operation kurze Zeit später im Krankenhaus. Die Polizei griff den flüchtigen mutmaßlichen Täter und einen 33-jährigen Begleiter wenig später am Clevischen Ring auf. Der 21-Jährige war betrunken, sein Begleiter hatte Stichverletzungen erlitten. „Worum es bei dem Streit ging, ist nicht geklärt. Es gibt verschiedene Aussagen, die nun ausgewertet werden“, sagte ein Polizeisprecher. Sowohl Angreifer als auch Opfer seien bisher polizeilich nicht bekannt.
Vater bei Angriff schwer verletzt
Bei einer weiteren blutigen Auseinandersetzung in Kalk wurde ein 52-Jähriger auf seiner Geburtstagsfeier vor einer Gaststätte mit einem Messer schwer verletzt. Auf der Kalk-Mülheimer-Straße stach ein 49-Jähriger in der Nacht zu Sonntag auf den Mann ein, nachdem es aus zunächst ungeklärter Ursache in der Bar zum Streit mit dem 24-jährigen Sohn des Gastgebers gekommen war. Der Vater sei eingeschritten und dabei schwer verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Am Sonntag sei der Mann aber außer Lebensgefahr gewesen. Auch die anderen beteiligten Männer wurden verletzt und behandelt. Bei der Schlägerei wurde auch ein Schlagstock eingesetzt. Auch in diesem Fall ist eine Mordkommission gegründet worden.
Messerangriff im „Bootshaus“
Die nächste Bluttat geschah in der Nacht zum Sonntag im angesagten Kölner Club „Bootshaus“ am Mülheimer Hafen. Wie die Polizei mitteilte, soll ein Mann nach einem Streit ein Messer gezogen und damit einen 25-Jährigen attackiert haben. Das Opfer kam mit Schnittverletzungen in eine Klinik. „Der junge Mann erlitt schwere Verletzungen. Sein gesundheitlicher Zustand ist aber nicht lebensbedrohlich“, hieß es am Sonntag von der Polizei.
Der Verletzte gab gegenüber den Polizisten vor Ort an: „Der hat meinen Cousin blöd angemacht und ich wollte schlichten“, hieß es in einem Polizeibericht von Montag. Demnach sicherten Ermittler der Kriminalpolizei Aufzeichnungen der Überwachungskameras der Disco und nahmen Zeugenaufnahmen auf. Es werde wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Gesucht wird nach einem etwa 25 Jahre alten und etwa 1,75 Meter großen Besucher der türkischen Party. Er hat schwarze Haare, die zur Tatzeit zurückgegelt waren, außerdem trug er ein schwarzes Hemd. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden.
Zeugenhinweise in allein drei Fällen an die Kölner Polizei unter der Rufnummer 0221/229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de. (red)
