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„Abenteuerliche Szenen“Park-Chaos vor dem Flughafen Köln/Bonn geht weiter

Lesezeit 3 Minuten
Die Bezahlschranke bei der Zufahrt zum Flughafen

Die Bezahlschranke bei der Zufahrt zum Flughafen sorgt für einigen Ärger.

Die Polizei kontrollierte in diesem Jahr bereits 1000 „Autobahn-Parker“ — Fahrer täuschen dabei eine Panne vor und wollen die Parkgebühren umgehen.

Es wird nicht besser – im Gegenteil. Immer mehr Autofahrer wollen die Parkgebühren am Flughafen Köln/Bonn umgehen und parken beim Abholen vor der Schranke auf der Autobahn. In diesem Jahr kontrollierte die Kölner Polizei bereits rund 1000 Autofahrer. Im Vorjahr waren es fast 800. „Die Zahlen sind angestiegen. Wir sind häufiger dort im Einsatz“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau.

Ziel ist es, die hohen Parkgebühren zu umgehen

Seit dem Jahr 2019 muss die Kölner Polizei vor der „Bezahlschranke“ für Ordnung sorgen, weil viele Autofahrer auf dem Seitenstreifen der Verlängerung der Autobahn anhalten und nicht durch die Anlage fahren wollen. Die Szenen, die sich dort abspielen, sind abenteuerlich, ein Polizeisprecher bezeichnet sie schon damals als „sehr gefährlich“. Doch die Gefahren werden weiter ignoriert. Die Autofahrer warten, bis sie von ihren Angehörigen oder Freunden die Nachricht bekommen, dass sie gelandet sind – erst dann ziehen die Autofahrer ein Ticket. Offensichtlich wollen die Abholer die Gebühren umgehen – zehn Minuten sind frei. An einem Tag standen nach Rundschau-Informationen zwanzig Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen in einer Reihe vor der Anlage. Besonders in der Nacht steht dort Autofahrer manchmal Reihe in Reihe.

Polizei nennt Verhalten „sehr gefährlich“

Die Polizei kann dieses Verhalten nur verurteilen. „Auf dem Seitenstreifen anhalten ist sehr gefährlich. Das ist keine Wartezone“, betont ein Polizeisprecher. Beamten würden dort auch Autofahrer ansprechen und kontrollieren, die tatsächlich eine Panne haben — aber der „ganz überwiegende Teil“ der Autofahrer würde dort gezielt warten. Die rund 1000 „Falschparker“ auf dem Flughafenzubringer von der A 59 dürften dabei nur die Spitze des Eisberges sein. Denn die Polizei dreht für den Flughafen keine Extrarunden.

Ein Polizist, der dort in der Vergangenheit häufig Autofahrer kontrolliert hatte, berichtet von zahlreichen Ausreden für das illegale Halten. Manchmal würden Autofahrer erzählen, dass sie eine Panne haben und nicht mehr weiter fahren können. Wenn dann der Abschleppwagen gerufen werden soll, kann der Wagen plötzlich doch wieder fahren. Andere Autofahrer würden nach einer Anweisung weiterfahren und nach einer Runde wieder auf dem Randstreifen halten. Aber auch die Polizei kommt zurück und schreibt „Knöllchen“. Damit kann die umgangene „Bezahlschranke“ dann doch teuer zu stehen kommen. „Als Verstoß kommt das Halten auf der Autobahn/Kraftfahrstraße in Betracht. Dieser Verstoß wird mit einem Verwarngeld von 30 Euro geahndet“, erklärte ein Polizeisprecher der Rundschau weiter. „Außerdem wird das Parken auf der Autobahn mit einem Bußgeld von 70 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet.

Als weitere Maßnahme werden von der Polizei Platzverweise ausgesprochen“, ergänzte der Sprecher. Und es können noch weitere Kosten auf die Parksünder zu kommen. So kontrollierten Polizisten auch ob das Warndreieck im Wagen vorrätig ist. In einigen Fällen waren auch die Reifen abgefahren oder ein Licht war kaputt. Auch diesen Fällen schrieben die Beamten Verwarngelder.

Der Flughafen appelliert schon seit Beginn der „Autobahnparker“ an die Menschen nicht auf dem Randstreifen zu parken. „Wir können nur an die Vernunft appellieren“, sagte ein Flughafensprecher. Halten auf dem Seitenstreifen sei gefährlich.