Neues LichtkonzeptSo soll Kölns Altstadt-Panorama noch schöner leuchten
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Das Konzept zur Beleuchtung der Kölner Innenstadt ist nicht neu. Es existiert bereits seit 20 Jahren.
Das allerdings ist nun Geschichte. Ein neues Konzept soll für Veränderungen sorgen.
Was der neue Masterplan beinhaltet und welche Ziele er verfolgt.
Köln – 20 Jahre sind eine lange Zeit. So lange schon gilt das Konzept, das festlegt, was in der Innenstadt wie beleuchtet wird und wie leuchtet. Für die anderen acht Stadtbezirke stammen die Richtlinien aus 2008, sie sind also auch schon zwölf Jahre alt.
Das ändert sich jetzt, unter anderem soll das Altstadtpanorama einheitlicher und harmonischer erscheinen – dafür soll der neue sogenannte Lichtmasterplan sorgen, er ergänzt die bisherigen Konzepte um neue technische Entwicklungen.
Klare Hierarchie soll geschaffen werden
Eines der Ziele: Eine klare Hierarchie schaffen, um beispielsweise die Romanischen Kirchen stärker zu präsentieren. Das Hildesheimer Lichtplanungsbüro Studio DL hat den Plan in vier Jahren erstellt, Büroleiter Norbert Wasserfurth sagte: „Um historisch wertvolle Bauten, wie beispielsweise die romanischen Kirchen, gebührend in Szene zu setzen, empfiehlt sich eine mittlere Beleuchtungsstärke, während sich andere Gebäude unterordnen.“
Der neue Plan ist ein Handlungsleitfaden und gilt für öffentliche Straßen, Wege, Plätze, Tunnel, Kirchen, Denkmäler und historische und städtische Bauwerke. Laut Stadt wird er dort bereits angewendet. Für private Bauherren ist er eine Handlungsempfehlung, also nicht verpflichtend.
Masterplan am Mittwoch überreicht
Am Mittwoch hat Andreas Cerbe vom Vorstand der Rheinenergie den neuen Masterplan an Andrea Blome, Dezernentin für Mobilität und Liegenschaften der Stadt Köln, und Baudezernent Markus Greitemann überreicht.
Wasserfurth sagte: „Durch die Umsetzung des Plans soll das Nachtbild Kölns aufgewertet und geordnet werden. Die Kennzeichnung der Vielfalt Kölns soll durch klare Lichtatmosphären für Bewohner und Besucher erhalten bleiben. Wir wollen die Bedeutung der Stadt als eine moderne europäische Metropole mit Licht unterstreichen und die nächtliche Identität und bessere Lesbarkeit der Stadträume fördern.“
Straßenbeleuchtung wird angepasst
Zur Leitidee gehört das Schaffen neuer Lichtakzente, die weitere Blickbeziehungen herstellen und so zu einer besseren Orientierung beitragen. Auch die Straßenbeleuchtung wird durch homogenere Lichtfarben neu gegliedert. Im Vordergrund der Straßenbeleuchtung steht die Einsparung von CO2-Emissionen, der Schutz nachtaktiver Insekten und anderer Tiere, die Vermeidung störender Lichtimmissionen und die umweltfreundliche Entsorgung und Verwertung der Materialien.
Im neuen Masterplan werden auch die Straßen in Köln neu kategorisiert. Das „Road Light“ ist eine rein technische Fahrbahnbeleuchtung, das „Living Light“ eine bewusste Beleuchtung des öffentlichen Raumes in Wohngebieten. Das „City Light“ soll als repräsentative Beleuchtung für die markanten Attribute der Stadt verstanden werden. Bei den Gebäuden und Objekten soll eine „Lichthierarchie“ eine langfristige harmonische Stadtentwicklung „ohne Licht-Wettrüsten“ sicherstellen.
Störfaktoren sollen aus der Altstadt verschwinden
Im Bereich Werbelicht plädiert Wasserfurth für eine deutliche Eindämmung, insbesondere in den historisch bedeutenden Bereichen der Kölner Innenstadt. Der Fokus soll in diesen Bereichen auf die atmosphärische und orientierungsweisende Beleuchtung sowie auf die Illumination der Identität stiftenden Objekte gelegt werden. Eine weitere Empfehlung ist eine behindertengerechte Beleuchtung.
Als Beispielprojekt des neuen Lichtmasterplans führte Wasserfurth das Altstadtpanorama an. Für ein harmonisches Erscheinungsbild sollen Lücken und dunkle Stellen in der allgemeinen Beleuchtung angeglichen und ungleichmäßige Dachbeleuchtungen vervollständigt werden. Zudem sollen „Störfaktoren“ wie die blaue Beleuchtung der Bootsanleger und die bunten Werbeträger entfernt werden, sie stünden in Konkurrenz zu den historischen Charakteristika der Stadt.
Der Alter Markt wird mit dekorativen Schirmleuchten homogen ausgeleuchtet. Das Ensemble werde derzeit durch die bunte Beleuchtung der ansässigen Gastronomie in ein starkes Ungleichgewicht gebracht. Den Lichtmasterplan wird es auch, deutschlandweit einmalig, bald in digitaler Form geben.