Für die Weihnachtsmärkte in Köln wird wieder mit mehr Ansturm gerechnet als in den Corona-Jahren. Busse dürfen nur noch an der Messe parken. Was sonst noch gilt, verraten wir hier.
Weihnachtsmärkte in KölnSo will Köln dem Besucheransturm Herr werden
Es ist keine Alternative, sondern gesetzt: Reisebusse dürfen zur Adventszeit nicht mehr in die Innenstadt, um dort die Gäste aus- oder einsteigen zu lassen. Zentral gilt nur noch der Parkplatz P 22 an der Messe als Anfahrtsbereich. Von dort aus wird zwischen 10 und 22 Uhr ein kostenloser Shuttle-Service zum Heumarkt eingerichtet. Busunternehmen können sich im Vorfeld bei der Stadt anmelden, um sicherzugehen, dass sie einen Standplatz haben werden. „Wir rechnen mit einem erhöhten Gästeaufkommen“, erklärt Verkehrsamtsleiter Patric Stieler.
Und es wird weitere Einschränkungen geben. Am Heumarkt wird für die Shuttle-Busse die Zufahrt zum Rheinufer und zum Parkhaus Heumarkt über die Markmannsgasse von 10 bis 22 Uhr gesperrt. Eine Umleitung wird eingerichtet. Die Abfahrt von der Deutzer Brücke über die Markmannsgasse ist während der Shuttle-Zeiten Bussen und Taxen vorbehalten.
Eindringlicher Appell an Verkehrsverbund und KVB
Zudem wird an den Adventssamstagen der rechte Fahrstreifen der Deutzer Brücke in Richtung Innenstadt nur für Busse und Taxis freigegeben. Andere Verkehrsteilnehmer werden „dringend gebeten“, die ausgeschilderte Umleitung über die Severinsbrücke zu nutzen. Der Ordnungsdienst und im Zweifel auch die Polizei werden gegen Falschfahrer und -parker vorgehen, besonders was das „Zweite-Reihe“-Parken entlang der Einfallstraßen und in der City angeht. Wenn es dicke kommt, wird die Polizei zu „Ableitungsmaßnahmen“ des Verkehrs greifen, die situationsbedingt und nicht vorhersehbar sind.
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Einen eindringlichen Appell richteten Stadt, Polizei und die Verantwortlichen von Verkehrsverbund Rhein-Sieg und Kölner Verkehrs-Betrieben an alle Besucher, das Auto nach Möglichkeit stehenzulassen. Am P+R-Platz Haus Vorst ist die Parkkarte gleichzeitig ein Fünf-Personen-Ticket für die KVB, ebenso in der Lanxess-Arena. Auch für das Parkhaus am Kaiser-Wilhelm-Ring besteht eine entsprechende Vereinbarung mit den KVB.
Die wird an Wochenenden dort, wo normalerweise Kurzbusse zum Einsatz kommen, Gelenkbusse einsetzen und am verkaufsoffenen Sonntag, 4. Dezember, die Linie 1 verstärkt fahren lassen. Ansonsten bleibt die reguläre Taktung erhalten, sodass sowohl in Nord-Süd- wie in Ost-West-Richtung alle sechs bis acht Minuten eine Bahn oder ein Bus verkehren sollte. Für den Nahverkehr Rheinland sind „Sonderverkehre“ bestellt, etwa von und nach Aachen, Siegen oder dem Ruhrgebiet, aber auch anderen Regionen im Umland. „Teil der Wahrheit ist aber auch“, erklärt Sprecher Holger Klein, „dass die Personalsituation immer noch sehr angespannt ist. Und dass die Baustelle Messe/Deutz zu Unregelmäßigkeiten führen kann“. Er empfiehlt, sich „ein, zwei Minuten mehr“ für die Planung einzuräumen. Alle Verbindungen würden zeitig kommuniziert.
Die Polizei wird neben dem Ordnungsdienst auf allen größeren Weihnachtsmärkten sichtbar präsent sein, allein auf den vier großen – Dom, Altstadt, Neumarkt und Rudolfplatz – mit 30 Kolleginnen und Kollegen. Zusätzlich werden Streifenwagen als „Außendienststelle“ abgestellt, an die sich die Besucher wenden können. Nicht zuletzt ist die Polizei in Zivil unterwegs, um Taschendieben auf direktem Weg das Handwerk zu legen.
Kritik der IHK
Bereits im Vorfeld hatte die IHK das Konzept kritisiert. Besucher fühlten sich so nicht willkommen. Auch der Vorsitzende des Verbands Omnibusunternehmen NRW, Jürgen Weinzierl, hält es für „absehbar, dass das Konzept so nicht funktioniert“, schon weil es nicht genug Fahrer für die Shuttles gebe. (two)