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Kölner Lichter 2019300.000 Besucher erleben ein perfektes Spektakel

Lesezeit 3 Minuten
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Köln – Der Countdown aus dem Funkgerät klingt noch etwas knarzig. Aber als dann die ersten Raketen des Hauptfeuerwerks in den Nachthimmel steigen, Bengalos ein meterhohes Konterfei von Jacques Offenbach formen und gleichzeitig am Rheinufer tausende Handys in die Höhe gehalten werden, ist er sofort da – der Zauber der Kölner Lichter.

Um 23.34 Uhr beginnt das Spektakel mit einem Medley von kölschen Willi-Ostermann-Stücken. „Über Grenzen hinweg! Offenbach & Friends“ lautet der Titel der 19. Kölner Lichter. Der Komponist Jakob „Jacques“ Offenbach wurde vor 200 Jahren in der Stadt geboren. Neben seinen eigenen Werken werden auch Stücke seines Freundes Johann Strauß gespielt, ebenso Klänge von Edith Piaf, Caterina Valente und Glenn Miller. Abgefeuert wird das „größte musiksynchrone Höhenfeuerwerk Europas“ von einem Koppelverband, der in der Rheinmitte zwischen Hohenzollernbrücke und Zoobrücke vertäut ist.

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Zu der bunten musikalischen Mischung steigt Rakete um Rakete auf, formt etwa Reigen im Drei-Viertel-Takt, glitzernde Wasserfälle und regenbogenfarbene Lichtlandschaften. 4000 Effekte werden in 25 Minuten abgefeuert. Den musikalischen Schlusspunkt bildet – natürlich – der berühmte „Cancan“ aus der Operette „Orpheus in der Unterwelt“. „Furios“ sei das Finale gewesen, bilanziert Veranstalter Werner Nolden am Sonntag.

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AM RHEINUFER

Schon am Mittag reisen Zuschauer an, stellen Campingstühle und Tische auf. „Um 14 Uhr war noch viel Platz“, sagt Cornelia Labonte (56), die sich gemeinsam mit Freunden vor den Messehallen postiert hat. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite rücken die Besucher um 22 Uhr dicht zusammen. Mit dem Start des Schiffskonvois werden Decken zusammengefaltet und Klappstühle beiseite gestellt. Um 22.30 Uhr heißt es dann über die unzähligen Lautsprecher, die auf dem Gelände aufgestellt sind: „Lichter an, die Schiffe kommen!“ Traditionell werden Wunderkerzen zur Begrüßung für die mehr als 50 Schiffe entzündet, die schließlich nebeneinander vor der Zoobrücke und Hohenzollernbrücke festmachen.

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„Wie im Berufsverkehr auf der A1“, witzelt ein Zuschauer, während andere sich noch einen Platz am Rheinufer suchen. Veranstalter Werner Nolden geht von 300 000 Besuchern aus – weniger als 2018, als er 350 000 Zuschauer schätzte. „Die Wetterprognose hat sicherlich viele Leute abgehalten, nach Köln zu kommen“, glaubt er. Abgesehen von einzelnen Tropfen bleibt es aber trocken.

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AN- UND ABREISE

Wer zwischendurch die Rheinseite wechseln will, muss improvisieren. Ab 20 Uhr wird die Hohenzollernbrücke für Fußgänger gesperrt, Bahnen fahren aber weiter. Am Bahnhof Deutz sorgen Zäune, die Besucherströme lenken, für ungewohnte Laufwege. Die Bundespolizei schließt den Eingang wegen des Andrangs mehrfach für kurze Zeit.

DIE POLIZEIBILANZ

Für Polizei und Rettungskräfte gibt es wenig zu tun. Das Ordnungsamt verteilt 1138 Knöllchen an Falschparker (Vorjahr: 1096) und lässt 134 Fahrzeuge abschleppen (Vorjahr: 110). Die Hilfsorganisationen sind vor allem am Ende gefragt. Es gibt „Kreislaufprobleme, Stürze oder die Blase am Fuß“, wie es in der Bilanz heißt. Für kurze Aufregung sorgt am Nachmittag der Protest von Klimaaktivisten, die die Deutzer Brücke besetzen – und um 18 Uhr wieder verlassen.

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Die Kölner Lichter 2019

AUSSICHTEN FÜR 2020

Für das kommende Jahr werden die 20. Kölner Lichter vorbereitet. Im Programm am Tanzbrunnen kündigt Werner Nolden eine „superjeile Zick“ an – was auf Brings deutet. Und Chef-Feuerwerker Georg Alef plant bereits ein „Phönix-Projekt“. Der mythische Vogel verbrennt am Lebensende, um aus der eigenen Asche neu geboren zu werden. Unterdessen geht auch die Diskussion über die Feinstaubbelastung durch das Feuerwerk weiter. Laut Nolden verursacht das gesamte Feuerwerk 1,2 Kilogramm Feinstaub, „das ist nicht mehr als ein großes Marmeladenglas voll“.

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker regte am Samstag an, vielleicht über andere Modelle nachzudenken, Lasershows könnten „auch sehr schön sein“. Man könne das ein oder andere ergänzen, sagt Nolden. „Aber Kölner Lichter ohne Pyrotechnik ist wie Fußball ohne Ball. Da kann man nicht ganz drauf verzichten.“

www.koelner-lichter.de

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