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Kölner InnenstadtCDU will Regelungen für Leih-E-Scooter ausweiten

Lesezeit 3 Minuten
Rücksichtslos abgestellte E-Scooter sind weiterhin ein Ärgernis in der Stadt.

Rücksichtslos abgestellte E-Scooter sind weiterhin ein Ärgernis in der Stadt.

Nach dem Vorbild der Altstadt sollen auch in anderen Bereichen ausgewiesene Parkflächen für die Elektroflitzer geschaffen werden.

Es kommt nicht oft vor, dass über die Altstadt gesagt wird, dort geht es gesittet zu. Aber zumindest mit Blick auf die berühmt-berüchtigten Leih-E-Scooter kann diese gewagte Aussage getroffen werden. Denn anders als in weiten Teilen des Stadtgebietes dürfen die elektrischen Flitzer dort und im Kolumbaviertel nur auf ausgewiesenen E-Scooter-Parkflächen abgestellt werden. In weiten Teilen des restlichen Stadtgebietes gilt das sogenannte „free-floating Modell“ – abgesehen von einigen Abstellverbotszonen, beispielsweise an den Rheinufern oder an den Weihern. Ansonsten können die E-Scooter „frei fließend“ unter einem Minimum an Regeln allerorten geparkt werden. Nun will die CDU in der Bezirksvertretung Innenstadt die „gesitteten Verhältnisse“ aus der Altstadt gerne auf den ganzen Innenstadtbezirk ausdehnen.

E-Scooter: Beliebt und problematisch

Ob Leihräder oder E-Leihscooter, sie seien „beliebt und problematisch zugleicht“, drückt es Günter Leitner diplomatisch aus. Problematisch ist dabei, dass die E-Scooter immer wieder unter Missachtung auch minimalster Regeln mitten auf Bürgersteigen, in Einfahrten abgestellt oder gleich querliegend den Weg für Fußgänger verperren. Wie gefährlich solch rücksichtsloses Verhalten werden kann, lässt sich auch daran ermessen, dass die Lobby sehbeeinträchtigter Menschen immer wieder mahnt, es komme dadurch oftmals zu Stürzen mit durchaus massiven Verletzungen. Und das ist unter anderem der Punkt, an dem Leitners Diplomatie ihr Ende findet: „Diese Unachtsamkeit der Nutzer und Betreiber stellen auf Dauer das Leihangebot als ganzes in Frage.“

E-Scooter am Dom

Doch der Christdemokrat will nicht die ganz große Keule schwingen – „noch nicht“, wie er betont. „Nein, so weit, wie in Paris schon gegangen wurde, will ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht gehen“, sagt er auf Nachfrage der Rundschau. Aus der französischen Hauptstadt sind die E-Scooter mittlerweile verbannt. Bis zu einer solchen Forderung für Köln will die CDU im Innenstadtbezirk, zu dem auch Deutz gehört, den Verleihern noch eine Chance geben. „In Braunsfeld mag es ja angehen, wenn die Roller dort frei abgestellt werden können, aber in der Innenstadt muss das jetzt geordnet werden“, so Leitner.

E-Scooter: Flitzer liegen vor St. Ursula

Dass beispielsweise vor der auch bei Touristen sehr beliebten Kirche St. Ursula die Flitzer wild herumstehen oder liegen ist für den Politiker, der unter anderem für seine historisch fundierten Stadtführungen bekannt ist , ein Unding. „Es sollten sich langsam mal alle daran gewöhnt haben, dass es so in der Innenstadt nicht aussehen darf“, ist seine Meinung nach mehrjähriger Erfahrung mit dem Leihangebot. Und als Erziehungsmaßnahme wünscht er sich nun eben wie in der Altstadt ein „stationsbasiertes Modell“.

Für den Antrag seiner Partei sieht er in der Bezirksvertretung durchaus gute Chancen. Er rechnet damit, das unter anderem auch die Grünen dieser Forderung zustimmen können.