Das „Timeride“, unter anderem am Alter Markt vertreten, hat Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Der Betrieb läuft aber wie gewohnt weiter.
Touristenattraktion am Alter Markt„Timeride“ in Köln läuft trotz Insolvenzverfahren weiter
Der Betrieb läuft weiter wie gewohnt, auch langfristig, mit allen Gutscheinen, Sonderaktionen und im Sommer verlängerten Öffnungszeiten. Die Muttergesellschaft der virtuellen Zeitreise in die 1920er Jahre von Köln aber, die Timeride GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main, musste nun einen Antrag auf Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung stellen. Die Verfügungsgewalt und die Finanzhoheit bleiben bei der Geschäftsführung. Sie erhält aber einen Sachverwalter an die Seite gestellt.
Timeride: Seit 2017 in Köln
Seit 2017 ist „Timeride“ am Alter Markt eine beliebte Touristenattraktion. Die Gäste sitzen im historischen Bähnchen und werden mittels VR-Brillen und anderen technischen Gimmicks selbst zu Zeitzeugen. Auch virtuelle Stadtführungen sind im Angebot, die 2000-jährige Geschichte Kölns etwa oder der Bau des Doms. Im Lauf der Zeit kamen immer mehr Kölnerinnen und Kölner selbst, die sich für die Geschichte ihrer Stadt interessieren und sich in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg hineinversetzen lassen wollen. Zumal völlig Recht behält, wer hinter dem Straßenbahnfahrer „Pitter“ das kölsche Original Björn Heuser vermutet. Die Preise liegen zwischen elf und 30 Euro.
Hintergrund des Verfahrens sind nach wie vor Corona-Folgen, erklärt Gründer und Geschäftsführer Jonas Rothe. Während der Pandemie wurde die Tilgungen der zur Gründung und Entwicklung des Unternehmens aufgenommenen Kredite ausgesetzt, nun aber im ursprünglich ausgehandelten Zeitrahmen zurückgefordert - was trotz eines Rekordjahres 2023 einfach zu viel sei. Dennoch: „Ich glaube fest an das Geschäftsmodell“, sagt Rothe. Eine Bestätigung sieht er unter anderem darin, dass der weiteren Eigenverwaltung zugestimmt wurde - „sanierungsfähig und sanierungswürdig“, wie es im Amtsdeutsch heißt.
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Standort Köln wohl nicht gefährdet
Klar ist, die Firma muss von den Außenständen herunter. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen bleiben, die Standorte nach Möglichkeit gehalten werden. Köln ist sicher nicht gefährdet, „aber wir müssen uns die einzelnen Standorte natürlich genau ansehen“, sagt Rothe. Es gehe schließlich darum, „gesund und durchsaniert“ aus dem Insolvenzverfahren herauszukommen.
Nicht betroffen ist übrigens auch die „Außenstelle“ im KVB-Museum Thielenbruch. Dort läuft einmal im Monat die erste Version der Rundfahrt, diese zeigt das Köln der Kaiserzeit. Es ist die erste VR-Tour, die Timeride am Alter Markt zeigte, und läuft mittlerweile unter der Regie der Verkehrs-Betriebe. Die technischen Voraussetzungen sind die gleichen.