Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat sich offenbar gegen eine erneute Kandidatur entschieden. Dies ist aus dem Rathaus zu vernehmen. Sie selbst wollte sich nicht äußern. Reker (67) ist seit 2015 Oberbürgermeisterin von Köln, sie wurde als erste Frau überhaupt ins höchste Amt der Stadt gewählt. Eine erneute Kandidatur hatte sie sich zuletzt offen gehalten und stets betont, sie wolle abwarten, welche Kandidaten für die anderen Parteien antreten.

SPD geht mit Burmester ins Rennen

Die SPD hat inzwischen den bisherigen Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes, Torsten Burmester, als Kandidaten benannt. Bei den Grünen gilt die Landtagsabgeordnete Berivan Aymaz als Favoritin, ist aber in der Partei nicht unumstritten. Bei der CDU wird die Nominierung nach den Turbulenzen der vergangenen Woche noch länger andauern. Es gilt als wahrscheinlich, dass Reker nicht den Jahreswechsel abwartet, bevor sie ihre Entscheidung verkündet.

Sie war 2015 und bei der Wiederwahl vor vier Jahren von CDU, Grünen und FDP unterstützt worden. Am 14. September 2025 wird ein neuer Stadtrat und auch ein neuer oder eine neue OB gewählt.Reker hatte in Interviews zuletzt gesagt, sie habe eine dritte Amtszeit nicht geplant. „Ich habe immer gesagt, man braucht zwei Amtszeiten, um etwas bewegen zu können. Ich werde natürlich sehr genau hinschauen, wer sich da ins Rennen begibt“, sagte sie Radio Köln. „Aus Notwehr kandidiere ich auch ein drittes Mal.“ Sie hatte aber auch betont, dass es an der Zeit sei, dass Jüngere das Heft in die Hand nehmen.

Im Rundschau-Interview hatte sie im Sommer gesagt: „Ich wünsche der Stadt einen jungen, leistungsstarken Menschen. Jemanden mit einem guten Kompass, bei dem Köln in guten Händen ist. Ich hoffe darauf, dass die Parteien im Herbst solche Kandidatinnen und Kandidaten präsentieren werden.“