Über 18.000 Fans aus dem ganzen Land strömten zur Unterstützung des Weltmeister-Teams in die Domstadt. So haben sie das Spiel erlebt.
Lanxess-ArenaOlympia-Reise der deutschen Basketballer startet mit Testpiel in Köln

Max Buhl und seine Mutter Corina kamen vom Bodensee, um die amtierenden Weltmeister in Köln spielen zu sehen.
Copyright: Moritz A. Rohlinger
Eigentlich dauert es nur drei Stunden und zwanzig Minuten, um mit dem Eurostar von Köln nach Paris zu fahren. Für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft dauert die Reise in die französische Hauptstadt deutlich länger: In drei Wochen, am 27. Juli, spielen die amtierenden Basketball-Weltmeister ihre erste Partie bei den diesjährigen Olympischen Spielen. Los ging die Reise bereits am Samstag in der Kölner Lanxess Arena mit dem ersten Testspiel von insgesamt fünf Testspielen in der Vorbereitung, diesmal gegen Frankreich.
Einen weiten Weg nahmen auch einige Fans auf sich, um das Weltmeister-Team in Köln live erleben zu können. Der neunjährige Max Buhl fuhr mit seiner Mutter Corina rund sechs Stunden mit dem Zug vom Bodensee in die Domstadt. „Er wollte das Team unbedingt sehen“, erklärte Mutter Corina, „als er dann auch noch einen Trommlerplatz ergattern konnte, mussten wir herkommen.“ Max trommelte fleißig mit in der ersten Reihe. Die Reise lohnte sich, um seine Idole spielen zu sehen.
Basketball in Köln: Topstars fehlten
Ein Wermutstropfen war jedoch dabei: Mit Franz und Moritz Wagner sowie Daniel Theis und Johannes Thiemann fehlten gleich vier der Leistungsträger aus dem WM-Team des Vorjahres. Bei den Wagner-Brüdern und Theis sind die neuen Verträge für die amerikanische Profiliga NBA noch nicht unterschrieben, hieß es als Begründung seitens des Deutschen Basketball Bunds (DBB).
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Eine Enttäuschung für die weitgereisten Fans. „Es ist sehr schade, weil man so selten die Chance hat, sie live spielen zu sehen“, ärgerte sich Cindy Haase. Mit ihren Freunden Emanuel Fischer und Peter Thormann war sie aus Chemnitz angereist — fünfeinhalb Stunden mit dem Auto. Aber ein Basketballspiel in der ausverkauften Arena zu sehen, machte die Enttäuschung wett. „Wir sind einmal bis nach ganz oben gegangen und die Arena ist schon spektakulär. Es ist sehr beeindrucken, in Chemnitz haben wir nur eine Halle für 5000 Leute.“ Ihr Kumpel Peter hatte einen Vorschlag: „Es wird Zeit, dass Köln wieder in die Bundesliga hochkommt, dann könnten wir öfter nach Köln kommen.“
Niederlage gegen Frankreich
Am Samstagnachmittag tummelten sich laut der offiziellen Zuschauerzahl 18.500 Basketballfans in der Arena, die einen harten Nachmittag für das deutsche Team erlebten. Ohne die Leistungsträger und Publikumslieblinge Moritz und Franz Wagner blieb die DBB-Auswahl beim 66:90 chancenlos. Und obwohl die Anhänger der deutschen Auswahl deutlich in Überzahl waren, ging auch bei den französischen Aktionen immer wieder ein Staunen durch die Arena: Immer, wenn das 2,24 Meter große Supertalent der Franzosen, Victor Wembanyana, leichtfüßig seine Gegner austanzte.
Bereits am heutigen Montag spielen die beiden Nationen erneut im Testspiel gegeneinander, diesmal in Frankreich. Und in etwas mehr als drei Wochen erneut, in der Gruppenphase der Olympischen Spiele.