Die neue Halle soll indessen Ende Juni 2024 eröffnet werden, und zwar mit einem doppelten Jubelakt: Die Messe feiert ihren 100. Geburtstag.
Kölnmesse in DeutzHier soll Kölns größte Photovoltaik-Anlage in der Innenstadt entstehen
Mit großer Energie geht die Kölnmesse ins Jubiläumsjahr: 2024 feiert die Gesellschaft 100. Geburtstag und wird nach Informationen der Rundschau passend zum Festtag das neue Flaggschiff eröffnen: die Kongress- und Eventhalle Confex. Ende Juni ist die doppelte Jubelfeier in Deutz geplant.
Vor etwas mehr als einem Jahr hatte die Messe zum Richtfest auf der Confex-Baustelle gebeten. Die Arbeiten liegen derzeit voll im Plan, betonte die Gesellschaft, die Fertigstellung im Sommer sei nicht gefährdet. Die Kongresshalle soll Platz für 6200 Besucher bieten, allein die große Tagungshalle fasst 4000 Personen. Die Messe hofft, auch mit den zusätzlichen Konferenz- und Besprechungsräumen, eine Lücke zu füllen, um im Tagungs- und Eventbereich deutlich mehr Veranstaltungen an Land ziehen zu können. Gut aufgestellt ist die Halle schon jetzt auf dem Dach: Dort ruhen 500 Module einer Photovoltaikanlage auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern. Die 200 000 Kilowattstunden Ökostrom entsprechen dem Jahresverbrauch von 95 Zwei-Personen-Haushalten, teilt die Gesellschaft mit.
CO2-Fußabdruck um 1200 Tonnen minimieren
Unter Strom setzt die Messe auch die Halle elf: Auf dem Dach und dem Südeingang soll in den kommenden Wochen eine im Vergleich zum Confex fast zehn Mal so große Anlage entstehen: 4800 Module und eine Nutzfläche von 15 000 Quadratmetern umfasst die Anlage. Die Messe spricht von der größten innerstädtischen Photovoltaikanlage der Stadt. Sie soll den CO2-Fußabdruck um 1200 Tonnen pro Jahr erleichtern. Der Jährliche Ertrag werde bei zwei Millionen Kilowattstunden liegen, verspricht Messechef Gerald Böse. Die Messe komme ihrem Ziel, den Geschäftsbetrieb bis 2025 klimaneutral zu gestalten, erheblich näher, sagt Böse.
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Der Klimadezernent der Stadt, William Wolfgramm, hatte erst kürzlich einen Aktionsplan vorgelegt, mit dem er die Stadt bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts klimaneutral gestalten will. Der Plan ist ambitioniert, viele Ziele wie die Umrüstung der E-Flotte der Kölner Verkehrs-Betriebe werden nur schwer zu erreichen sein. Eine Schlüsselrolle nimmt die Nutzung von Dachflächen für Photovoltaikanlagen ein. Nächste Woche stellte die Stadt am Beispiel des Hansa-Gymnasiums die Nutzung von Schuldächern zu diesem Zweck vor. Klar ist: Die Messe hat auf ihren Dächern großes Potenzial für die nachhaltige Energieerzeugung. Wie groß dies genau ist, lässt Böse derzeit in einer Analyse erforschen. Weitere Flächen sollen ausgestattet werden mit Photovoltaik. Der generierte Strom wird unmittelbar auf dem Messegelände genutzt. Die Kapazitäten auf der Halle 11 und auf dem Confex dürften laut Planung dem Energie-Jahresverbrauch von mehr als 1000 Zwei-Personen-Haushalten entsprechen.
Über ein Dutzend Buchungen für Confex in 2024
Die Messe sieht sich im Zusammenhang mit umgesetzten Konzepten auf einem guten Weg zur grünen Messe. So sei das Logistikkonzept E-Slot das weltweit größte Verkehrsleitsystem zur Reduzierung von CO2-Belastungen. Die Beleuchtung in den Messehallen werde auf LED umgestellt, bereits seit längerem arbeite man an der Energieoptimierung der Kühl- und Wärmeanlagen. Der Nachhaltigkeitsgedanke betreffe auch Lieferketten sowie das Abfallmanagement.
Die Messe fährt nach der Corona-Krise wieder im Vollbetrieb. Das mutige Sanierungsprogramm Messe 3.0 mit einem Volumen von 700 Millionen Euro ist zeitlich teilweise gestreckt worden. Um den Bau des „Confex“ fertigstellen zu können, haben Stadt und Land als Gesellschafter eine Eigenkapitalspritze in Höhe von 120 Millionen Euro bewilligt. Ab Ende der Sommerferien 2024 sind laut Messe über ein Dutzend Veranstaltungen bestätigt. Ausgebucht sei die Halle aber nicht. Im Herbst 2024 findet der UFI-Weltkongress in Köln statt, es ist die Weltmesse der Messen.
Weitere Anlagen in Köln
9850 Solaranlagen sind auf Kölns Dächern in Betrieb. Beim Zubau an Solaranlagen lag Köln im vergangenen Jahr unter den Städten mit mehr als 500 000 Einwohnern auf Rang 1. Erst vor einem Monat hatte der Projektentwickler Osmab auf dem Flachdach seiner Logistiktochter in Poll Kölns bislang größte Aufdachanlage vorgestellt (kleines Foto oben). Sie leistet 1541,42 Kilowatt-Peak und verwies damit die Anlage von Ford in Niehl auf Platz zwei. Der Flughafen hatte anfang des Jahres den Bau einer Anlage mit 8600 neuen Solar Modulen angekündigt. Diese finden sich auf vier verschiedenen Hallenteilen in Einzelanlagen wieder. (mft)