Ab 2025 soll die U-Bahn-Haltestelle „Bahnhof Deutz/Messe“ grunderneuert werden. Auch der Brandschutz muss saniert werden.
Rat soll Umbau beschließen62 Millionen Euro für Deutzer U-Bahn-Station
Die heruntergekommenen Gänge der U-Bahnstation Deutz/Messe sind nicht nur hochfrequentiert, sie sind auch Zugang zur Kölnmesse und zur Lanxess-Arena - und oft das erste, was internationale Gäste von Köln sehen. Messe-Chef Gerald Böse hatte bereits vor zehn Jahren zur Selbsthilfe gegriffen und die tristen Gänge von Mitarbeitern in Eigenregie notdürftig mit Farbe aufhübschen lassen. Jetzt unternimmt die Stadt einen neuen Anlauf für die Umgestaltung. Ab 2025 soll die Haltestelle neugestaltet und brandschutzgerecht saniert werden. Der Verkehrsausschuss soll in seiner Sitzung am 23. Januar über die Neugestaltung beraten, eine Entscheidung trifft dann der Rat der Stadt am 21. März.
Ein Blick zurück: Schon 2012 wurde von den Parteien langatmig darüber gestritten, ob man die nach 30 Jahren stark bröckelnden orangen Fliesen auf der Verteilerebene gegen „hornhautfarbene“ Fliesen austauschen solle. Die waren zum Teil zum Sicherheitsrisiko für Bahnreisende geworden. Über den Fußgängertunnel in Deutz erreicht man die unterirdisch fahrenden KVB-Linien 1 und 9, sowie die am Stadthaus oberirdisch fahrenden Linien 3 und 4. 2013 einigte man sich im Rat schließlich, einen Wettbewerb für die künftige Gestaltung der Haltestelle durchzuführen. Der Entwurf von „flender generalplaner“ aus Ühlingen wurde in der Auswahlbegründung als „sehr individuell und als Eye-Catcher“ bezeichnet.
Leider stellte sich heraus: Auch die Erneuerung des Brandschutzes und eine Sanierung der technischen Anlagen der 1983 erbauten U-Bahn-Station sind zwingend notwendig. „Die hohe Komplexität der Maßnahme und die vorbereitenden Arbeiten haben mehr Zeit in Anspruch genommen, so dass erst im Jahr 2019 die Planung für die Neugestaltung und Brandschutzsanierung durch den Rat beschlossen wurde“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Jetzt - Anfang 2024 - stehen die Kosten fest: 62 Millionen Euro soll der Umbau der Station kosten.
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Geplant ist nach Vorbild des damaligen Gewinnerentwurfes eine Gestaltung der Wände mit durchsichtig hinterleuchtetem Glas und einer Fassade aus Betonelementen. Ein Präsentationsmodell kann bereits in der Verteilerhalle gegenüber dem Kiosk besichtigt werden. Die Anordnung innerhalb der Haltestelle soll durch eine klare Raumstruktur verbessert werden, zudem sollen alle Böden und Decken erneuert werden.
Sanierung soll drei Jahre dauern
Für die brandschutztechnische Sanierung ist die Bildung von Brand- und Rauchabschnitten geplant, teilt die Stadt mit, damit Feuer und Rauch beispielsweise aus Betriebsräumen, Verkaufsstätten oder Kiosken nicht in die öffentlichen Bereiche eindringen können. Dafür sorgen sollen so genannte Rauchschürzen und Rauchrückhaltezonen. „Für die brandschutztechnische Sanierung sind sowohl bauliche Maßnahmen als auch die gesamte Überarbeitung der Sanitär-, Elektro- und Lüftungsinstallation vorgesehen“, heißt es bei der Stadt.
Insgesamt soll die Sanierung drei Jahre dauern. Um die Einschränkungen für den öffentlichen Nahverkehr und die Anbindung an den Fernverkehr möglichst gering zu halten, sollen die Arbeiten nach Möglichkeit im laufenden Betrieb durchgeführt werden, so die Stadtverwaltung. Das Bauvorhaben, das rund fünf Millionen mehr kostet als ursprünglich gedacht, sei „in mehrfacher Hinsicht aufwändig und komplex“, so die Stadt. So soll beispielsweise nur in kleinen Teilabschnitten saniert werden, weil Schadstoffe wie etwa Asbest in den verbauten Teilen gefunden wurden. Der Bau der ebenfalls lange erwarteten Aufzüge zu den Bahnsteigen des DB-Bahnhofs Köln Messe/Deutz soll von der Deutschen Bahn parallel durchgeführt werden.