Der Kölner Arbeitsmarkt gibt trotz vieler neuer Stellen im Januar ungewöhnlich kräftig nach.
ArbeitsmarktArbeitslosen-Quote in Köln steigt im Januar ungewohnt kräftig an
Der Arbeitsmarkt bleibe „dynamisch“, drückte sich der Vorsitzender der Geschäftsführung der Kölner Agentur für Arbeit, Johannes Klapper, aus. Dabei klingt „dynamisch“ etwas netter, als es die Zahlen spiegeln: Die schwache Konjunktur bremst den Arbeitsmarkt.„ Im Vergleich zum Vorjahr haben wir in diesem Jahr mehr Menschen, die sich arbeitslos melden mussten. Aber auch mehr neue Einstellungen. Das lässt hoffen“, so Klapper.
Zum Jahresbeginn steige die Zahl der Arbeitslosen immer saisontypisch an. Arbeitsverträge laufen zum Jahresende aus, das Weihnachtsgeschäft im Handel und bei Veranstaltungen ist beendet und manche zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen sind zum Jahresende abgeschlossen. Aber: Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 2361 Menschen oder 4,5 Prozent an. Für Köln liegt die Quote nun bei genau neun Prozent.
Zahl der Entlassungen steigt
Im Januar wurden 4526 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlassen, 1268 Personen oder 38,9 Prozent mehr als im Vormonat und 13,9 Prozent mehr als im Januar 2023. Dabei werden Arbeitskräfte auch weiterhin gesucht: Über 1700 Stellen wurden neu gemeldet. Die Zahl der Neueinstellungen liegt bei 2553, 1,4 Prozent mehr als im Dezember und 28,5 Prozent mehr als im Januar 2023. 2305 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit wurden im Januar 2305 in Köln arbeitslos gemeldet.
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Das Interesse an Präsenzveranstaltungen zum Thema Arbeitsmarkt bleibt groß: Die neue Veranstaltungsreihe „Jobmarkt für Geflüchtete“ kam bei ihrer Erstauflage direkt gut an. 693 Kunden von Jobcenter und Arbeitsagentur gingen in Gespräche bei 20 Unternehmen, die auch Menschen mit geringen deutschen Sprachkenntnissen einstellen wollen. „Das werden wir weiter ausbauen, die nächsten Veranstaltungen dieser Art sind schon in der Planung“, erklärt Klapper.
Speed-Dating für angehende Azubis
Für viele Jugendliche beginnt mit dem neuen Jahr die Suche nach einer Ausbildungsstelle. Das „Azubi-Speed-Dating“ am Freitag, 2. Februar, bietet die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme zwischen Unternehmen und Schülerinnen und Schülern. Mehr als 40 Kölner Unternehmen und Behörden stellen im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit an der Butzweilerhofallee 1 in Ossendorf über 100 verschiedene Ausbildungsberufe und 13 duale Studiengänge an.
Trotz des KVB Streiks ist die Arbeitsagentur auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar: Mit der S-Bahn 6 oder S-Bahn 11 bis Köln-Longerich und von dort mit dem Bus 139, der regulär nach Fahrplan fahren wird. Infos und kostenlose Anmeldung unter www.eveeno.com/asd-2024.
6400 offene Stellen im Bestand
Aktuell befinden sich bei der Agentur 6400 offene Stellen im Bestand. Die verteilen sich vor allem auf die Lagerwirtschaft, Post und Zustellung, Güterumschlag, Verkauf, Reinigung, Unternehmensorganisation, Büro und Sekretariat, Gastronomie, Energietechnik, Informatik und Elektrotechnik.